Politik

"Wir müssen weiter kämpfen" "Reichsbürger"-Ermittler stoßen auf Chats von Maaßen

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Maaßen wollte sich auf Anfrage nicht zu den Chats mit Krall äußern.

Maaßen wollte sich auf Anfrage nicht zu den Chats mit Krall äußern.

(Foto: picture alliance/dpa)

Im vergangenen Dezember fliegt die "Reichsbürger"-Gruppe um Prinz Reuß auf. Im Zuge der Ermittlungen findet die Polizei auf einem beschlagnahmten Handy einen Chatverkehr, der zu CDU-Politiker Hans-Georg Maaßen führt.

Ex-Verfassungsschutzchef Hans-Georg Maaßen ist laut einem Medienbericht in Überwachungsmaßnahmen bei Ermittlungen gegen die "Reichsbürger"-Gruppe um Heinrich XIII. Prinz Reuß geraten. Wie der "Spiegel" berichtet, entdeckten Fahnder auf einem zwischenzeitlich beschlagnahmten Handy einen Austausch zwischen Maaßen und einem Bekannten von Prinz Reuß, dem rechtslibertären Buchautor und AfD-Sympathisanten Markus Krall.

Demnach gratulierte Maaßen im Herbst 2022 Krall per WhatsApp zu dessen Geburtstag und schrieb: "Wir müssen weiter kämpfen". Krall habe zugestimmt und ergänzt, die Zeit dränge, denn "diese Irren" würden das Land "auf geradem Wege in den Atomkrieg" führen. Gemeint war offenbar die Bundesregierung und ihr Kurs im Ukrainekrieg. Bei der Auswertung von Kralls Daten sei den Fahndern zudem eine Mail an Prinz Reuß aufgefallen. Die Zeit der "großen Wende" sei nahe, schrieb Krall laut dem Magazin, Prinz Reuß habe alles Nötige getan, "damit das Heilige Deutschland wieder Struktur annehmen kann". Drei Monate später wurde Prinz Reuß wegen mutmaßlicher Putschpläne verhaftet.

Krall wird in dem Terrorverfahren nicht als Beschuldigter geführt, sondern als Zeuge. Auf Anfrage des "Spiegel" teilte er mit, er habe von den mutmaßlichen Plänen von Prinz Reuß "erst aus den Medien erfahren". Maaßen, der auch als Anwalt arbeitet, wollte sich "aus berufsrechtlichen Gründen" nicht zu Krall und seiner Kommunikation mit ihm äußern. Er kämpfe "für die freiheitlich-demokratische Grundordnung", der "Versuch, mich zu einem irren Reichsbürger zu machen" sei der "traurige Höhepunkt" einer gegen ihn laufenden "Diffamierungskampagne".

Bereits am Mittwoch meldete die "Bild"-Zeitung, dass Maaßen ins Visier des Verfassungsschutzes geraten war. Dem Bericht zufolge fragte die Behörde im Rahmen einer "Erkenntnisabfrage" offenbar Daten zu Maaßen an. Dabei handelt es sich um eine Anfrage des Verfassungsschutzes zur Person Maaßen an das Bundeskriminalamt (BKA). Recherchen der Zeitung zufolge könnte der CDU-Politiker mit einem Telefonat bei den Ermittlungen des BKA im "Reichsbürger"-Komplex aufgefallen sein. Die Ermittler hätten demnach einen Unternehmer abgehört, der als Zeuge im Verfahren gegen die Gruppe um Prinz Reuß eine Rolle spielen soll.

Quelle: ntv.de, jpe/AFP

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