Politik

Eklat in Bad Lobenstein Reporter attackiert - Landrat fordert Rücktritt des Bürgermeisters

Landrat Fügmann (l.) fordert den Rücktritt des Bürgermeisters, Ministerpräsident Ramelow verlangt amtliches Handeln.

Landrat Fügmann (l.) fordert den Rücktritt des Bürgermeisters, Ministerpräsident Ramelow verlangt amtliches Handeln.

(Foto: picture alliance/dpa)

Bei einem Stadtfest in Thüringen wird ein Lokaljournalist von einem Bürgermeister attackiert. Für den zuständigen Landrat eine Entgleisung ohne Rechtfertigung. Auch der Ministerpräsident schaltet sich ein.

In Thüringen sorgt der Angriff eines Bürgermeisters auf einen Journalisten für Entsetzen. Der Landrat des Saale-Orla Kreises, Thomas Fügmann, forderte den Lokalpolitiker auf, sein Amt niederzulegen. Er sei "schockiert und fassungslos über diese Nachricht aus Bad Lobenstein", schrieb er bei Facebook. Zuvor hatte die "Ostthüringische Zeitung" berichtet, dass der Bürgermeister von Bad Lobenstein, Thomas Weigelt, bei einem lokalen Fest auf einen Journalisten losgegangen sei, diesen verletzt und die Video-Ausrüstung beschädigt habe.

"Ein solches Verhalten eines Bürgermeisters, eines Wahlbeamten gegenüber einem Journalisten oder jeder anderen Person ist durch nichts zu rechtfertigen", schrieb CDU-Politiker Fügmann weiter. Dies sei "absolut inakzeptabel und wird juristische Konsequenzen haben. Er forderte Weigelt zum "sofortigen Rücktritt von seinem Amt als Bürgermeister von Bad Lobenstein" auf.

Ministerpräsident Bodo Ramelow twitterte, dass sich die Szene am Stand der AfD abgespielt habe. Zugleich zeigte der Linke-Politiker sein Unverständnis: "So etwas geht einfach gar nicht!", schrieb er weiter. Dem Betroffenen wünsche er alles Gute. "Jetzt muss amtlich gehandelt werden und diese inakzeptabel Handlung geahndet werden", fordert er weiter.

Wie der MDR berichtet, hatte der parteilose Bürgermeister Weigelt jüngst ein Abwahlverfahren in der Kommune mit weniger als 5000 Einwohnern überstanden. Zwar habe eine Mehrheit gegen ihn votiert, doch sei die erforderliche Beteiligung nicht zustande gekommen. Grund für die Aktion seien Äußerungen Weigelts gewesen, der der Regierung Lügen und Verrat vorgeworfen hatte.

Quelle: ntv.de, jwu

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