"Gibt russische Fluchtwellen" Resnikow skizziert Kiews Sommeroffensive
30.05.2023, 03:00 Uhr Artikel anhören
Deutschland könnte sich an der Ausbildung ukrainischer Piloten am Eurofighter beteiligen, schlägt Resnikow vor.
(Foto: picture alliance/dpa)
Die ukrainische Großoffensive soll Moskaus Gewissheit erschüttern, den Krieg gewinnen zu können, sagt der ukrainische Verteidigungsminister. Neben den F-16-Kampfjets hätte Resnikow auch gerne Eurofighter.
Der ukrainische Verteidigungsminister Oleksij Resnikow bezeichnet die Niederlage Russlands als wichtigstes Ziel der bevorstehenden Gegenoffensive seines Landes. "Wir müssen die Gewissheit der Russen erschüttern, dass sie diesen Krieg gewinnen können. Russland muss und wird diesen Krieg verlieren", sagte Resnikow den Zeitungen der Funke Mediengruppe und der französischen Zeitung "Quest-France".
"Wir werden alle vorübergehend besetzten Gebiete der Ukraine befreien, bis wir die international anerkannten Grenzen von 1991 wiederhergestellt haben." Das schließe die Krim ebenso ein wie die Gebiete Luhansk und Donezk. Resnikow sieht für die Ukraine reelle militärische Fortschritte im Sommer. "Und zwar an zwei oder drei Stellen des Schlachtfeldes, im Süden wie im Osten. Es wird neue Fluchtwellen von russischen Soldaten auf unserem Territorium geben", sagte er den Zeitungen.
"Brauchen internationale Kampfjet-Koalition"
Vor dem Hintergrund dringt die Ukraine weiter auf die Lieferung von Kampfjets zur Luft-Verteidigung. "Wenn Großbritannien und Deutschland ihre Kapazitäten beim Eurofighter zusammenlegen würden, wäre das ein wichtiger Schritt", sagte Resnikow. "Es gibt ja bereits eine internationale Koalition aus Kampfpanzern mit dem Kernmodell des deutschen Leopard 2 sowie amerikanischen Abrams und britischen Challengern. Genauso könnten wir eine Kampfjet-Koalition mit dem Kernmodell F-16 sowie Eurofightern und Gripen bilden." Gripen-Jets werden vom schwedischen Unternehmen Saab produziert. "Zunächst würden wir es aber begrüßen, wenn Deutschland bei der Ausbildung unserer Piloten auf Eurofightern mitmachen würde."
Großbritannien, das eine Ausbildung angeboten hat, verfügt wie Deutschland überhaupt nicht über die von der Ukraine gewünschten F-16-Kampfjets. Der Vorsitzende des Auswärtigen Ausschusses im Bundestag, Michael Roth, plädierte vergangene Woche für eine europäische Allianz in der Kampfjet-Frage.
Quelle: ntv.de, mau/rts