Schwerverletzte über Grenze Rettungswagen aus Gazastreifen erreichen Ägypten
01.11.2023, 12:21 Uhr Artikel anhören
Krankenwagen transportieren Verletzte nach Ägypten.
(Foto: dpa)
Schwerer Verletzte können im Gazastreifen nicht ausreichend versorgt werden. Daher werden einige von ihnen zur medizinischen Versorgung nach Ägypten gebracht. Erste Rettungswagen passieren die Grenze.
Die ersten Rettungswagen mit Verletzten aus dem Gazastreifen sind einem ägyptischen Beamten zufolge in Ägypten eingetroffen. Ägyptische Fernsehsender zeigten Aufnahmen von Rettungswagen, die auf der ägyptischen Seite des Grenzübergangs Rafah ankamen. Insgesamt sollen etwa 90 schwer verletzte Palästinenser zur medizinischen Behandlung in ägyptische Einrichtungen gebracht werden.
Auf palästinensischer Seite des Grenzübergangs beobachtete ein Journalist mindestens 40 Rettungswagen mit jeweils zwei Verletzten, die am Grenzübergang Rafah ankamen, um von dort nach Ägypten zu fahren. Die Verletzten sollen Berichten zufolge in ein Feldlazarett in der Stadt Scheich Suweid rund 15 Kilometer von Rafah entfernt sowie in ein Krankenhaus nach El Arisch und in den kompliziertesten Fällen auch nach Kairo gebracht werden.
Im Transitbereich wurden Formalien für die Ausreise erledigt und die Patienten an ägyptische Sanitäter übergeben. Ägyptische Krankenwagen fuhren nicht selbst in den Gazastreifen ein. Der Sprecher des von der Hamas kontrollierten Gesundheitsministeriums im Gazastreifen sagte AFP, Ägypten sei eine Liste mit insgesamt 4000 Verletzten übermittelt worden. Die Verletzten benötigten eine Versorgung, die im Gazastreifen nicht bereitgestellt werden könne.
Der Grenzübergang Rafah ist der einzige nicht von Israel kontrollierte Grenzübergang zum Gazastreifen. An diesem Mittwoch wurde der Grenzübergang erstmals seit dem Großangriff der Hamas auf Israel am 7. Oktober für Menschen geöffnet.
Die im Gazastreifen herrschende radikalislamische Hamas hatte vor mehr als drei Wochen bei einem beispiellosen Großangriff auf Israel nach israelischen Angaben mindestens 1400 Menschen getötet, überwiegend Zivilisten, und mindestens 240 Menschen in den Gazastreifen verschleppt. Als Reaktion auf den Hamas-Angriff hat Israel den Gazastreifen unter Dauerbeschuss genommen. Durch die israelischen Bombardierungen wurden nach nicht unabhängig überprüfbaren Angaben der Hamas seit dem 7. Oktober mehr als 8500 Palästinenser getötet, darunter mehr als 3500 Kinder.
Quelle: ntv.de, ara/AFP