Per Eilverfahren Richter verbietet Musk Zugriff auf Finanzministerium-Daten
08.02.2025, 15:53 Uhr Artikel anhören
Elon Musk hat als Regierungsberater weitreichende Befugnisse.
(Foto: REUTERS)
Mit der neu geschaffenen Doge-Abteilung soll Tech-Milliardär Musk für US-Präsident Trump die Verwaltung aufräumen - mit offenbar weitreichenden Befugnissen. Es geht um persönliche Daten von Millionen Amerikanern. Ein Gericht weist Musk und sein Team jedoch in die Schranken.
Ein US-Richter hat den Zugang von Elon Musks Abteilung für staatliche Effizienz (Doge) zu Daten des Finanzministeriums per Eilverordnung blockiert. Das Verbot für den Zugriff auf persönliche und finanzielle Daten gilt für "alle politischen Beauftragten, spezielle Regierungsmitarbeiter und Regierungsmitarbeiter, die von einer Behörde außerhalb des Finanzministeriums abgestellt sind", erklärte der Richter.
Die Entscheidung von US-Präsident Donald Trump, der Abteilung seines Effizienz-Beraters Musk Zugang zum Zahlsystem der Regierung zu geben, hatte bei Demokraten, Gewerkschaften und Aktivisten für massive Kritik gesorgt. Mehrere Gewerkschaften und Organisationen reichten Klage bei einem Bundesgericht ein.
Das Bezahlsystem des Finanzministeriums regelt unter anderem Überweisungen von Sozialleistungen, Gehältern und Steuererstattungen an Beamte sowie Zahlungen an für den Staat arbeitende Privatunternehmen. Es umfasst zahlreiche sensible Daten.
Musks Effizienz-Abteilung ist nicht in den Regierungsapparat integriert. Die Stelle soll Trumps Vorhaben vorantreiben, massiv Personal und Kosten in den Bundesbehörden zu reduzieren.
Musk stellt rassistischen Ex-Mitarbeiter wieder ein
Finanzminister Scott Bessent hatte angesichts der Kritik argumentiert, der Zugriff sei notwendig, damit Doge die "Bewertung der Betriebseffizienz fortsetzen" könne. Der dem Musk-Team um den IT-Manager Tom Krause erteilte Zugang zu dem Auszahlungssystem sei jenem ähnlich, den das Finanzministerium etwa Rechnungsprüfern gewähre. Zudem hätten die Doge-Mitarbeiter nur "Lesezugriff".
Musk erklärte derweil, den zuvor nach Kritik an seinen rassistischen Äußerungen zurückgetretenen Doge-Mitarbeiter Marko Elez wieder für sich arbeiten zu lassen. Der Milliardär fragte seine 216 Millionen Follower in seinem Onlinedienst X, ob er Elez, der "über ein mittlerweile gelöschtes Pseudonym unpassende Äußerungen gemacht hat", wieder beschäftigen solle. Mehr als drei Viertel von 385.000 Antwortenden sprachen sich dafür aus. Daraufhin erklärte Musk, Elez werde in sein Team zurückkommen. "Irren ist menschlich, vergeben göttlich."
Elez hatte auf X laut einem Bericht des "Wall Street Journal" unter anderem geschrieben: "Ich war schon rassistisch, bevor das cool war." Zudem hatte er gefordert, den "Hass auf Inder" zu "normalisieren", als Musk sich dafür ausgesprochen hatte, ausländische Fachkräfte für die Technologiebranche anzuwerben.
Finanzminister Bessent hatte bei seiner Verteidigung des Doge-Zugriffs auf die Daten des Finanzministeriums auch argumentiert, der Zugang liege lediglich bei zwei Doge-Mitarbeitern. Einer von ihnen war laut dem "Wall Street Journal" Elez.
Quelle: ntv.de, hny/AFP