Eindringlicher Appell für Frieden Rotes Kreuz kämpft für Aleppo
15.08.2016, 21:26 Uhr
Die Schlacht um Aleppo sei einer der schlimmsten Konflikte der Neuzeit, sagt der Chef des Internationalen Roten Kreuzes. Er richtet einen dramatischen Appell an die Konfliktparteien in der syrischen Stadt.
Das Internationale Komitee vom Roten Kreuz (IKRK) hat einen dramatischen Appell an die Konfliktparteien in Syrien gerichtet, das "Töten" im umkämpften Aleppo zu beenden. Der Kampf um die geteilte syrische Metropole sei "zweifellos einer der verheerendsten städtischen Konflikte der Neuzeit", erklärte IKRK-Präsident Peter Maurer. "Nichts und niemand in Aleppo ist sicher", fügte er hinzu.
Häuser, Schulen und Krankenhäuser seien allesamt in der Schusslinie der Konfliktparteien und die Menschen in Aleppo lebten in einem dauerhaften Angstzustand, sagte Maurer. Das Leid der Bevölkerung und vor allem der Kinder sei "gewaltig". Er rufe daher alle Seiten dazu auf, "die Zerstörung, die willkürlichen Angriffe und das Töten zu stoppen".
Aleppo war früher eine lebendige Wirtschafts- und Kulturmetropole. Die Stadt ist seit Mitte 2012 in einen von den bewaffneten Aufständischen kontrollierten Osten und einen von der Regierung beherrschten Westen geteilt. Nachdem die Regierungstruppen Mitte Juli die Kontrolle über die letzte Zufahrtstraße in die Rebellenviertel übernommen hatten, verschlechterte sich die Lage der dort lebenden 250.000 Zivilisten dramatisch. Insgesamt leben in Aleppo noch rund 1,5 Millionen Zivilisten.
Den Angaben des IKRK-Präsidenten zufolge wurde durch die Kämpfe die Infrastruktur der Stadt zerstört, die flächendeckende Strom- und Wasserversorgung brach zusammen. Das IKRK begann bereits mit Trinkwasserlieferungen und forderte einen freien Zugang für alle anderen Hilfsorganisationen. Auch die Uno hatte in der Vergangenheit bereits regelmäßige zweitägige Feuerpausen gefordert, damit Zivilisten in Aleppo versorgt werden können. Bundesaußenminister Frank-Walter Steinmeier dringt darauf, dass umgehend Hilfsgüter nach Aleppo gebracht werden können.
Quelle: ntv.de, vpe/AFP