Reaktion auf Drohnen-Trümmer Rumänien baut Luftschutzbunker im Grenzgebiet
12.09.2023, 21:48 Uhr Artikel anhören
Ein Krater im Boden des Grenzgebiets zwischen Rumänien und der Ukraine. Hier wurden nach rumänischen Angaben Drohnen-Trümmer gefunden.
(Foto: Inquam Photos via REUTERS)
Nach einer offiziellen Beschwerde an Moskau geht Rumänien den nächsten Schritt im Fall um die gefundenen Trümmerteile einer russischen Drohne. So sollen an der Grenze zur Ukraine fortan neun Meter lange Betonbunker der Bevölkerung Schutz bieten.
Nach dem Fund von Trümmerteilen einer Drohne auf seinem Staatsgebiet hat Rumänien mit dem Bau von Luftschutzbunkern an der Grenze zur Ukraine begonnen. Im Dorf Plauru gegenüber dem ukrainischen Donauhafen Ismajil habe die Armee die Arbeit am Bau von zwei Betonbunkern aufgenommen, erklärte das Verteidigungsministerium nun in Bukarest. Rund 50 Soldaten seien daran beteiligt.
Die mehr als neun Meter langen, zwei Meter breiten und 1,5 Meter hohen Bunker sollen nach Angaben der Armee dem "Schutz der Bevölkerung" dienen und nach ihrer Fertigstellung an die örtlichen Behörden übergeben werden.
In südwestlich gelegenen Plauru hatten Soldaten am Samstag Trümmerteile einer Drohne gefunden, die auch vom russischen Militär genutzt wird. Rumäniens Präsident Klaus Iohannis warf Moskau daraufhin die "Verletzung des Luftraums" vor. Zudem suchte er das Gespräch mit NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg. Dieser erklärte, es gebe keine Hinweise darauf, dass Russland das NATO-Land Rumänien gezielt angegriffen habe.
Auch richtete die rumänische Regierung eine Protestnote an Moskau. "Der Staatssekretär für strategische Angelegenheiten, Iulian Fota, forderte die russische Seite nachdrücklich auf, Maßnahmen gegen die ukrainische Bevölkerung und Infrastruktur einzustellen, einschließlich solcher, die in irgendeiner Weise die Sicherheit der rumänischen Bürger in der Region gefährden würden", zitierten rumänische Medien am Sonntag eine Pressemitteilung des Außenministeriums.
Ukrainische Donauhäfen unweit der Grenze zu Rumänien sind seit der Aufkündigung des Getreideabkommens durch Russland im Juli zu wichtigen Exporthäfen für ukrainisches Getreide geworden. Das Abkommen hatte der Ukraine trotz des Krieges den Transport von Getreide über das Schwarze Meer ermöglicht. Seit dem Austritt greift die russische Armee verstärkt die ukrainische Hafeninfrastruktur am Schwarzen Meer und an der Donau an.
Quelle: ntv.de, ysc/AFP