NATO-Luftraum verletzt Russische Drohnentrümmer in Rumänien entdeckt
09.09.2023, 21:04 Uhr Artikel anhören
Das rumänische Militär will die Sucheinsätze nach möglichen weiteren abgestürtzten Drohnen nahe der ukrainischen Grenze fortsetze.n
(Foto: Inquam Photos via REUTERS)
Bereits vor einigen Tagen werden auf rumänischem Staatsgebiet und damit auf NATO-Territorium Trümmer einer Drohne entdeckt, wie sie von Russland in der benachbarten Ukraine eingesetzt werden. Das war offenbar kein Einzelfall.
In Rumänien haben Soldaten nahe der Grenze zur Ukraine erneut Trümmer einer mutmaßlich russischen Drohne gefunden. Wie das Verteidigungsministerium des NATO-Mitgliedsstaats in Bukarest mitteilte, ähneln die auf rumänischem Staatsgebiet in der Nähe des Dorfs Plauru im Kreis Tulcea gefundenen Drohnenteile den Drohnen, die vom russischen Militär eingesetzt werden. Einige Kilometer entfernt waren bereits Anfang der Woche Drohnentrümmer gefunden worden.
Rumäniens Präsident Klaus Iohannis erklärte, er habe den erneuten Fund in einem Telefonat mit NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg besprochen. Er habe die Verletzung des rumänischen Luftraums und die damit einhergehende Gefahr für die in dem Gebiet lebenden Menschen in dem Gespräch scharf verurteilt, schrieb Iohannis auf X, früher Twitter.
Das rumänische Militär werde die Sucheinsätze fortsetzen, kündigte das Verteidigungsministerium an. Rumänien habe nach wiederholten russischen Angriffen auf ukrainische Häfen und Infrastruktur an der Donau unweit der Grenze zudem "Maßnahmen zur Stärkung der Überwachung und der Luftraumsicherheit" ergriffen. NATO-Generalsekretär Stoltenberg hatte am Donnerstag erklärt, es gebe keine Hinweise darauf, dass Russland das NATO-Land Rumänien gezielt angreift.
Ukrainische Donau-Häfen unweit der Grenze zu Rumänien sind seit dem Austritt Russlands aus dem Getreideabkommen im Juli zu einem der wichtigsten Exporthäfen für ukrainisches Getreide geworden. Das Abkommen hatte der Ukraine trotz des Krieges den Transport von Getreide über das Schwarze Meer ermöglicht. Seit dem Austritt griff Moskau verstärkt die ukrainische Hafeninfrastruktur am Schwarzen Meer und an der Donau an.
Quelle: ntv.de, mbo/AFP