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Angeblicher Sturm auf Stellungen Russen rühmen sich für wahnsinnige Angriffe mit Motorrädern

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Aufnahmen von russischen Soldaten auf Motorrädern tauchen immer wieder auf. Doch greifen sie damit tatsächlich ukrainische Stellungen an?

Aufnahmen von russischen Soldaten auf Motorrädern tauchen immer wieder auf. Doch greifen sie damit tatsächlich ukrainische Stellungen an?

(Foto: Telegram / Zarya)

Im russischen Fernsehen wird über Soldaten berichtet, die in kaum zu glaubende Missionen geschickt werden: mit Motorrädern direkt auf die ukrainischen Stellungen zu. Die Kämpfer preisen ihre Arbeit - doch sollten die Darstellungen wirklich wahr sein, dürfte es sich um eine extrem gefährliche Aufgabe handeln.

Die russischen Streitkräfte schicken laut eigenen Angaben Soldaten auf Motorrädern in Richtung der ukrainischen Stellungen. In einem Video des Bataillons "Zarya" aus dem von den Kreml-Truppen besetzten Luhansk in der Ostukraine ist zu sehen, wie sich zwei Fahrzeuge mit hoher Geschwindigkeit über Felder fortbewegen. Zuvor sollen die dortigen ukrainischen Stellungen unter anderem mit Artilleriefeuer attackiert worden sein.

In einem weiteren Clip, der im russischen TV-Sender Russia 1 gezeigt wurde, preisen die Motorrad-Soldaten ihre Arbeit an und behaupten, sie würden die Ukrainer in ihren Stellungen überraschen - in der einen Hand den Lenker, in der anderen die Waffe. "Den waghalsigen Vorstoß hatte der Feind nicht erwartet", heißt es in einer Videobeschreibung. Die Ukrainer seien geflohen und hätten sich nicht auf einen Kampf eingelassen.

Inwiefern diese Darstellungen der Realität entsprechen, oder ob es sich um propagandistische Selbstbeweihräucherung der Kämpfer handelt, kann nicht unabhängig überprüft werden und geht aus den Videos auch nicht hervor.

"Es ist ein Glücksspiel"

Sollten die Motorradfahrer wirklich auf ukrainische Stellungen geschickt werden, dürfte es sich um extrem gefährliche Kommandos handeln. Ein Analyst von Oryx, einem Portal, das Verluste im Krieg anhand von Bildern und Videos zählt, schreibt auf der Plattform X: "Es ist ein normales Kalkül, den Schutz für die Geschwindigkeit zu opfern, wenn dies als notwendig erachtet wird, zum Beispiel durch Aufklärungs- oder Spezialeinsatztruppen. Aber es ist ein Glücksspiel." Dazu zeigt der Analyst Aufnahmen von Motorrädern, die an der Front anscheinend zerstört wurden.

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Bei der Daily Mail erschienen bereits Ende letzten Jahres Videos von russischen Soldaten auf Motorrädern. Diese wurden von ukrainischen Kamikaze-Drohnen eingeholt und dürften den Aufprall mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht überlebt haben.

Die russischen Truppen sind bekannt für ihre menschenverachtende Kriegsführung. Viele schlecht ausgebildete Kämpfer werden laut ukrainischen Angaben bei Sturmangriffen regelrecht verheizt, um die Positionen der Stellungen von Kiews Truppen aufzudecken. Nachfolgende, besser ausgebildete Kämpfer würden diese dann angreifen, heißt es.

Quelle: ntv.de

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