Bericht über mehr Soldaten Russen verstärken Angriffe auf Frontstädte
27.02.2023, 20:12 Uhr Artikel anhören
Ein ukrainischer Militärsanitäter behandelt einen verwundeten Kameraden in einem Feldlazarett in der Nähe von Bachmut.
(Foto: dpa)
Gleich in fünf Städten an der Frontlinie startet Moskau Attacken und hat dafür auch mehr Soldaten in die Ukraine gebracht, berichten Kiews Streitkräfte. In zwei Städten sei die Gegenwehr geglückt. Der Oberbefehlshaber Saluschnyj wiederholt gegenüber den USA seine Bitte nach Kampfflugzeugen.
Die ukrainische Armee hat verstärkte russische Angriffe auf die Frontstädte im Donbass bestätigt. Im Lagebericht des Generalstabs in Kiew vom Abend wurden russische Angriffe auf Kupjansk, Liman, Bachmut, Awdijiwka und Wuhledar im Osten des Landes genannt. Die Attacken bei Awdijiwka, das dicht an Donezk liegt, und bei Wuhledar seien abgewehrt worden, hieß es.
Der ukrainischen Aufklärung zufolge brachte die russische Armee mehr Soldaten in die Ukraine, die Rede war von 200 Wehrpflichtigen aus dem angrenzenden russischen Gebiet Rostow. Die Militärangaben waren unabhängig nicht zu überprüfen. Zuvor hatte aber das russische Verteidigungsministerium von einer Verstärkung der Offensive im Raum Donezk mit Artillerie und Luftangriffen berichtet.
Demnach wurde in der Nähe von Bachmut heute ein Waffenlager zerstört. Zudem seien vier HIMARS-Raketen und fünf Drohnen der ukrainischen Streitkräfte abgeschossen worden. Die russische Führung hat die Einnahme der seit Monaten heftig umkämpften Stadt Bachmut zur Priorität bei ihrem Ziel gemacht, die vollständige Kontrolle über den industriell geprägten Donbass zu erlangen.
Am Wochenende hatte die Wagner-Gruppe vermeldet, einen Vorort von Bachmut eingenommen zu haben. Seine Kämpfer hätten die "vollständige Kontrolle" über das Dorf Jahidne übernommen, teilte Wagner-Chef Jewgeni Prigoschin mit.
Die ukrainischen Verteidiger sind deshalb in Bachmut, um das seit einem halben Jahr gekämpft wird, stark unter Druck. Die fast völlig zerstörte Stadt wird nach Militärangaben aber nicht aufgegeben, mit dem taktischen Ziel, möglichst viele russische Truppen zu binden und aufzureiben.
Der ukrainische Oberbefehlshaber Walerij Saluschnyj telefonierte offiziellen Angaben zufolge erneut mit US-Generalstabschef Mark Milley. Dabei sei es um die Lage und um die internationale Rüstungshilfe für die Ukraine gegangen. Saluschnyj betonte, dass sein Land dringend Kampfflugzeuge vom US-Typ F-16 brauche. Die westlichen Unterstützer des angegriffenen Landes wollen bislang keine Flugzeuge zur Verfügung stellen.
Quelle: ntv.de, ysc/dpa