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Moskaus Luftwaffe zeigt Präsenz Russische Bomber sorgen im Westen für Alarmstarts

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Eine der russischen Maschinen vom Typ Tupolew TU-142 nahe der Shetlandinseln.

Eine der russischen Maschinen vom Typ Tupolew TU-142 nahe der Shetlandinseln.

(Foto: AP)

Moskau lässt die Muskeln spielen. Mehrere russische Militärflugzeuge überfliegen im Tagesverlauf internationale Gewässer. In Großbritannien, Dänemark und den Niederlanden kommt es daraufhin zu Alarmstarts.

Die russische Luftwaffe hat nach Angaben aus Moskau mehrere "geplante Flüge" über internationalen Gewässern absolviert. Nach Angaben des Verteidigungsministeriums waren strategische Bomber und Jagdflugzeuge über der Ostsee, der Barentssee den Norwegischen Seen sowie über der Beaufortsee und der Tschuktschensee im Einsatz.

Die Präsenz der russischen Maschinen sorgte in mehreren westlichen Staaten für Alarmstarts. Nach Angaben des britischen Verteidigungsministeriums gingen am Morgen zwei britische Mehrkampfflugzeuge vom Typ Typhoon in die Luft, um zwei russische Seeaufklärer vom Typ Tupolew TU-142 in der Nähe der Shetlandinseln zu begleiten. In den Niederlanden starteten Kampfjets, um zwei TU-95-Bomber über der Nordsee zu beobachten.

Auch die dänische Luftwaffe wurde aktiv. Wie das Verteidigungsministerium in Kopenhagen auf Anfrage mitteilte, konnten Maschinen vom Typ F-16 russischen Flugzeuge im internationalen Luftraum über der Nordsee identifizieren.

Eine Verletzung dänischen Luftraums habe es aber nicht gegeben, betonte ein Sprecher. Auch der Begriff des "Abfangens", wie er in Medienberichten auftauchte, sei in diesem Fall "zu harsch", sagte er. Ähnliche Vorfälle habe es bereits häufig gegeben, und die russischen Flugzeuge hätten das Recht, sich im internationalen Luftraum aufzuhalten. Um wie viele russischen Maschinen es sich handelte und von welchem Typ sie waren, konnte er nicht sagen.

Zwischenfälle gehäuft

Die russische Luftwaffe meldete unterdessen ein norwegisches Aufklärungsflugzeug nahe den eigenen Grenzen abgefangen zu haben. Die Maschine vom Typ Boeing P-8A "Poseidon" habe sich im Luftraum über der Barentssee der russischen Grenze genähert, erklärte das Verteidigungsministerium in Moskau. Der norwegische Flieger sei nach dem Erscheinen eines russischen Jagdflugzeugs umgekehrt. Es sei "keine Verletzung der Grenzen der Russischen Föderation" zugelassen worden.

Das Abfangen sei im Einklang mit den internationalen Regeln erfolgt. Weder hätten sich die Flugbahnen der Maschinen gekreuzt, noch habe es gefährliche Annäherungen gegeben. Unter Abfangen wird in der Luftfahrt das Eskortieren von Flugzeugen verstanden, die sich dem Flugraum eines ausländischen Staates unbefugt nähern oder in diesen eindringen.

In den vergangenen Jahren, schon vor dem Ukraine-Konflikt, hatten sich Zwischenfälle zwischen Flugzeugen aus NATO-Staaten und Fliegern aus Russland gehäuft. Die meisten ereigneten sich über der Ostsee, auch über dem Schwarzen Meer und anderen Gewässern kam es zu solchen Vorfällen.

Quelle: ntv.de, jpe/dpa/AFP

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