Politik

Selenskyj: "Und das ist Terror" Russische Drohnen treffen ukrainische Passagierzüge

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Für die russische Armee ist die ukrainische Bahn-Infrastruktur ein legitimes Angriffsziel. Von einer neuerlichen Drohnenattacke ist ein Bahnhof in der Stadt Schostka betroffen. Dabei werden auch Personenzüge getroffen. Präsident Selenskyj spricht von "Terror".

Bei einem russischen Drohnenangriff auf einen Bahnhof in der nordukrainischen Region Sumy sind den örtlichen Behörden zufolge ein Mensch getötet und etwa 30 weitere Menschen verletzt worden. Zwei Personenzüge wurden den Angaben zufolge getroffen.

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj sprach bei Telegram von einem "brutalen russischen Drohnenangriff" auf den Bahnhof in Schostka. "Die Russen mussten wissen, dass sie auf Zivilisten schießen. Und das ist Terror, den die Welt nicht ignorieren darf", schrieb Selenskyj. Er veröffentlichte dazu ein Video, das einen zerstörten, brennenden Waggon und weitere Waggons mit herausgerissenen Fenstern zeigte.

Außenminister Andrij Sybiha warf Russland einen gezielten Angriff auf die Personenzüge vor. Dies sei eine der brutalsten russischen Taktiken, der sogenannte "Doppelschlag", bei dem der zweite Angriff auf Rettungskräfte und zu rettende Menschen ziele, erklärte er. Acht Menschen seien ins Krankenhaus gebracht worden, teilte Regionalgouverneur Oleh Hryhorow mit.

Der Chef der staatlichen Bahn, Olexandr Perzowskyj, sagte der Nachrichtenagentur Reuters, die beiden Drohnen hätten auf Lokomotiven gezielt. Dabei seien auch die angehängten Waggons beschädigt worden. "Im Wesentlichen nehmen sie Lokomotiven ins Visier", sagte er. Russland setze diese Taktik zunehmend ein. Bei den getroffenen Zügen habe es sich um einen Nahverkehrszug und einen Zug nach Kiew gehandelt. Dies sei wohl ein Versuch, Gebiete wie Schostka für den Personenverkehr unsicher zu machen.

Ukraine nimmt Energie-Infrastruktur ins Visier

Der Angriffsort ist rund 50 Kilometer von der russischen Grenze entfernt. Durch eine weitere russische Angriffswelle in der Nacht wurde die Stromversorgung für rund 50.000 Haushalte in der nordukrainischen Region Tschernihiw unterbrochen.

Die russische Armee hat bei ihrem seit Februar 2022 laufenden Angriffskrieg gegen die Ukraine wiederholt die Bahn-Infrastruktur des Nachbarlandes angegriffen. Die Führung in Moskau bestreitet, dabei Zivilisten ins Visier zu nehmen. Die Ukraine wiederum verstärkte zuletzt ihre Angriffe auf die Energie-Infrastruktur in Russland. Die ukrainische Armee teilte mit, dass sie eine wichtige Ölraffinerie in der Region Leningrad getroffen habe.

Quelle: ntv.de, fzö/dpa/AFP/rts

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