Brisante Aussagen entlockt Russische Fake-Anrufer legen Außenminister Kuleba rein
14.10.2022, 09:49 Uhr
Der ukrainische Außenminister Dmytro Kuleba fällt auf einen russischen Fake-Anruf herein.
(Foto: picture alliance/dpa/Ukrinform)
Zwei kremlnahe Komiker geben sich bei einem Telefonat mit dem ukrainischen Außenminister als Ex-Botschafter der USA aus. Der Trick geht auf: Kuleba plaudert Details zum Kriegsverlauf heraus - und erklärt, wer hinter Explosionen auf der Krim oder in Belgorod steckt.
Mit einem fingierten Anruf haben kremlnahe Komiker dem ukrainischen Außenminister Dmytro Kuleba brisante Aussagen zur Krim und der Kriegsführung entlockt. "Wenn Sie mich fragen, wer auf der Krim oder in Belgorod etwas in die Luft sprengt, dann sage ich Ihnen im Privaten, ja, das waren wir", sagte Kuleba in dem Telefonat, das in russischen Medien weit verbreitet wurde. Der russische Anrufer auf der Gegenseite hatte sich als Ex-Botschafter der USA in Moskau, Michael McFaul, ausgegeben.
In Russland wird die Ukraine für die Explosion auf der Krim-Brücke verantwortlich gemacht. Kiew hat sich offiziell nicht dazu bekannt. Kulebas Aussage dürfte in Moskau aber als Schuldeingeständnis auch für die Beschädigung der Brücke gewertet werden.
Gleichzeitig sagte Kuleba auch, dass die Gegenoffensive im Süden der Ukraine in enger Abstimmung mit den USA erfolgt sei. Russland wirft der NATO vor, Kriegspartei in der Ukraine zu sein.
Der Fake-Anruf wurde vom selben Komiker-Paar organisiert, das Anfang des Sommers mehrere Bürgermeister in EU-Hauptstädten glauben ließ, mit Kiews Bürgermeister Vitali Klitschko zu reden. Zu den Opfern des Telefonstreichs gehörte auch Berlins Bürgermeisterin Franziska Giffey.
Alexej Stoljarow und Wladimir Kusnezow alias "Vovan und Lexus" sind in Russland seit Jahren bekannt dafür, Politiker und andere internationale Promis mit Fake-Anrufen hereinzulegen. Vor geraumer Zeit räumten sie nach ARD-Angaben in einem Interview ein, für eine Internetplattform zu arbeiten, die dem russischen Staatskonzern Gazprom gehört.
Quelle: ntv.de, vmi/dpa