Landesweiter Luftalarm Russische Luftwaffe greift Ziele in gesamter Ukraine an
05.12.2022, 15:04 Uhr
Zerstörte Häuser nach einem russischen Angriff in der Region Kiew (Archivbild).
(Foto: picture alliance/dpa/BELGA)
Russland zielt bei seinen Attacken vermehrt auf die Energie- und Wasserversorgung der Ukraine. In Kiew flüchten Menschen in die U-Bahnhöfe. Neben der Hauptstadt stehen auch die Regionen Sumy und Saporischschja unter Beschuss. Die ukrainischen Behörden melden zwei Tote.
Russland hat die Ukraine erneut massiv mit Raketen angegriffen. Ukrainische Behörden sprachen davon, dass 60 der abgefeuerten 70 Raketen abfangen worden seien. Dabei seien in der südlichen Region Saporischschja zwei Menschen getötet worden, teilten die Behörden mit. Mehrere Häuser seien dort zerstört worden. In der nördlichen Region Sumy fiel nach einem Raketeneinschlag der Strom aus, wie ein Energieversorger erklärte. Die Bevölkerung wurde aufgefordert, Schutzräume aufzusuchen. Auch in der Hauptstadt Kiew war den Angaben zufolge die Luftabwehr im Einsatz. Nach den Attacken sind 40 Prozent der Region Kiew ohne Strom, wie die Verwaltung mitteilt. Es gebe keine "kritischen Konsequenzen" der Angriffe.
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj erklärte, die Luftabwehr habe die meisten russischen Raketen abgeschossen. Es liefen bereits Arbeiten, um die Stromversorgung wiederherzustellen. In Kiew seien neun der zehn anfliegenden Raketen abgefangen worden, teilten die Behörden mit. Die Hauptstadt mit rund drei Millionen Einwohnern blieb deshalb offenbar von schweren Schäden verschont.
Das ukrainische Nachrichtenportal "The Kyiv Independent" meldete zudem Explosionen aus den Regionen Charkiw, Donezk, Dnipropetrowsk und Poltawa. In der gesamten Ukraine wurde Luftalarm ausgelöst.
Menschen flüchten in U-Bahnhöfe
Nach Angaben des ntv-Reporters Denis Trubetskoy ist die Energieinfrastruktur in mehreren Gebieten erneut Ziel der russischen Angriffe. Regionen wie Krywyj Rih, Odessa und Schytomyr haben demnach Probleme mit der Stromversorgung. Auch in Moldau habe es Blackouts gegeben.
In Kiew warteten Menschen in den U-Bahnhöfen die Lage ab, nachdem der Luftalarm ausgelöst wurde. In sozialen Netzwerken kursieren zahlreiche Fotos und Videos, die zeigen, wie Menschen in den U-Bahnhöfen Schutz suchen.
Zuletzt hatte Russland immer wieder gezielt die Energie- und Wasserversorgung in der Ukraine mit Raketen attackiert, nachdem sich die russischen Bodentruppen aus einigen besetzten Gebieten hatten zurückziehen müssen. Die Ukraine und der Westen werfen Russland angesichts des nahenden Winters vor, Kälte als Kriegswaffe einzusetzen.
Quelle: ntv.de, lve/rts