Politik

Nach Reihe von "Rückschlägen" Briten sehen Putins Schwarzmeerflotte geschwächt

Die Feierlichkeiten zum "Tag der Marine" in Sewastopol waren nach einem angeblichen Angriff der Ukraine abgesagt worden.

Die Feierlichkeiten zum "Tag der Marine" in Sewastopol waren nach einem angeblichen Angriff der Ukraine abgesagt worden.

(Foto: IMAGO/ITAR-TASS)

Aus Sicht britischer Geheimdienste ist Russlands Flotte im Schwarzen Meer derzeit angeschlagen. Jüngstes Zeichen dafür sei der ukrainische Angriff auf das Hauptquartier in Sewastopol. Aber auch der Untergang des Flaggschiffs "Moskwa" habe dazu beigetragen.

Die russische Schwarzmeerflotte ist nach Ansicht Großbritanniens in einer schwachen Position. Der gemeldete ukrainische Angriff auf das Hauptquartier in Sewastopol auf der annektierten ukrainischen Halbinsel Krim sei "der jüngste Rückschlag" für die Flotte, teilte das Verteidigungsministerium in seinem "Geheimdienst Update" in London mit und erinnerte an den Verlust des Flaggschiffs "Moskwa" im April.

Mit Verweis auf den angeblichen ukrainischen Drohnen-Angriff auf Sewastopol hatte Russland seine Feierlichkeiten zum "Tag der Marine" auf der Krim abgesagt. Das britische Verteidigungsministerium kommentierte: "Nach den Berichten über abgesagte Paraden ist es unwahrscheinlich, dass die Schwarzmeerflotte neben ihren Kriegsaktivitäten noch hochkarätige öffentliche Veranstaltungen durchführen kann."

Die ukrainische Marine hatte den Angriff dementiert und mitgeteilt, Russland habe den Vorfall "erfunden". In Wirklichkeit hätten sich die Russen aus Angst vor ukrainischen Angriffen nicht getraut, dort wie geplant die Feierlichkeiten abzuhalten, hieß es. Die russische Seite hingegen teilte mit, in Sewastopol sei der Stab ihrer Schwarzmeerflotte angegriffen worden. Sechs Menschen seien dabei verletzt worden.

Das britische Verteidigungsministerium veröffentlicht seit dem Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine Ende Februar unter Berufung auf Geheimdienstinformationen täglich in beispielloser Form Informationen zum Kriegsverlauf. Damit will die britische Regierung sowohl der russischen Darstellung entgegentreten als auch Transparenz im Gegensatz zu Moskau zeigen, Verbündete bei der Stange halten und möglichst Menschen in Russland erreichen, die sonst nur die Kreml-Deutung des Kriegs erreicht. Moskau wirft London eine gezielte Desinformationskampagne vor.

(Dieser Artikel wurde am Dienstag, 02. August 2022 erstmals veröffentlicht.)

Quelle: ntv.de, kst/dpa

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