Hunderte Kilometer von der Front Bericht: Ukraine trifft russischen Super-Kampfjet mit Drohne
09.06.2024, 13:19 Uhr Artikel anhören
Einem Blogger zufolge sind drei Drohnen im Einsatz gewesen, um das russische Kampfflugzeug zu attackieren..
Russland hütet seine Jets vom Typ Su-57 ganz besonders, denn die Streitkräfte haben von den Flugzeugen nur eine geringe Zahl. Doch die Ukraine attackiert jetzt offenbar deren Stützpunkt mit Drohnen - ein Tarnkappenjet soll beschädigt sein.
Ukrainischen Truppen ist es nach Angaben des Militär-Geheimdienstes GUR erstmals gelungen, auf einem Luftwaffenstützpunkt in Russland einen Kampfjet vom Typ Su-57 der neuesten Generation zu treffen. Dies bestätigten Satellitenaufnahmen, erklärte der GUR. Es handle sich um die "erste Niederlage" des Flugzeugtyps, heißt es in der Mitteilung.
Wie das modernste russische Flugzeug getroffen wurde oder welche Einheit dafür verantwortlich war, führte der GUR nicht aus. Eine Quelle innerhalb des ukrainischen Geheimdienstes teilte der Nachrichtenagentur AFP jedoch mit, der HUR selbst habe den Angriff mit Kampfdrohnen aus ukrainischer Produktion ausgeführt.
Der auf Luftfahrt spezialisierte russische Militärblogger Fighterbomber schrieb in seinem Telegram-Kanal, dass die Angaben korrekt seien und der Jet von einer Drohne getroffen worden sei. Insgesamt seien drei Drohnen im Einsatz gewesen. Der Kampfjet sei von einem Schrapnell beschädigt worden und nun werde geprüft, ob dieser repariert werden könne, so der Militärblogger.
Bei dem Kampfjet Su-57 handelt es sich um ein Flugzeug der fünften Generation. Zu dieser Klasse zählen beispielsweise auch die US-Kampfjets vom Typ F-35. Die russischen Streitkräfte haben Berichten zufolge derzeit nur wenige Dutzend der Jets in ihren Beständen und setzen diese dementsprechend sehr zurückhaltend ein.
"Teures Spielzeug" der Russen
Die ukrainische Luftwaffe hatte im April erklärt, dass das "teure Spielzeug" auch bei den Luftangriffen auf die Ukraine bereits zum Einsatz gekommen sei. Tarnkappenjets vom Typ Su-57 können Marschflugkörper tragen, die auch bei Angriffen auf die ukrainische zivile Infrastruktur regelmäßig verwendet werden. Die Russen hätten das Flugzeug allerdings in "sicherer Distanz" gehalten, um der ukrainischen Flugabwehr auszuweichen, so ein Luftwaffensprecher.
Der Angriff auf den Tarnkappenjet der russischen Luftwaffe fand nach ukrainischen Angaben auf dem Flugplatz Akhtubinsk in der Region Astrachan statt. Dieser liegt fast 600 Kilometer hinter der Front. Die vom GUR verbreiteten Satellitenbilder sollen den Jet am vergangenen Freitag intakt, nach einem Angriff am Samstag jedoch durch Explosionen beschädigt zeigen. Am Samstag meldete Russland einen Drohnenangriff auf mehrere Regionen, darunter auch Astrachan. Das britische Verteidigungsministerium berichtete bereits im Januar, dass auf dem Flugplatz Su-57 stationiert seien. Den Angaben zufolge waren zu diesem Zeitpunkt fünf Kampfjets dort geparkt.
Die Ukraine hatte in den letzten Monaten immer wieder mit weitreichenden Drohnenangriffen gegen die russischen Angreifer zurückgeschlagen. Bei Angriffen auf russische Raffinerieeinrichtungen waren Drohnen mitunter über 1200 Kilometer unterwegs.
Quelle: ntv.de, lme/AFP