Unweit der ukrainischen Grenze Russischer Kampfjet stürzt über Wohngebiet ab
17.10.2022, 19:08 Uhr
Nach Angaben des russischen Verteidigungsministeriums stürzte das Flugzeug in den Hof eines Wohnkomplexes.
(Foto: Twitter / @typicaldonetsk)
Nahe der Grenze zur Ukraine stürzt ein russisches Militärflugzeug über einem Wohngebiet ab. Auf den Videos in sozialen Netzwerken sind gewaltige Explosionen in der Stadt Jeisk zu sehen. Ein Wohnblock steht in Flammen.
In der russischen Stadt Jeisk unweit der ukrainischen Grenze ist ein Militärflugzeug über einem Wohngebiet abgestürzt. Nach Medienberichten katapultierten sich die beiden Piloten per Schleudersitz aus der Maschine. Auf den Videos in sozialen Netzwerken sind gewaltige Explosionen zu sehen. Die Behörden bestätigten gegenüber der staatlichen Nachrichtenagentur "Interfax" den Absturz einer Maschine vom Typ Suchoi-34.
Nach Angaben des lokalen Zivilschutzes kamen 13 Menschen ums Leben, 19 weitere seien verletzt. 72 Wohnungen sollen beschädigt worden sein, das Haus sei aber nicht einsturzgefährdet, hieß es. Der Brand ist inzwischen unter Kontrolle.
Die Stadt Jeisk liegt im Süden Russlands an der Küste des Asowschen Meeres. Westlich der Stadt liegt ein Flughafen, der auch von der russischen Luftwaffe genutzt wird. Die Absturzstelle liegt weniger als vier Kilometer östlich der Startbahn mitten im Stadtgebiet.
Das russische Verteidigungsministerium teilte mit, das Flugzeug sei kurze Zeit nach dem Start von einem Militärflugplatz abgestürzt. Die Maschine sei in den Hof eines Wohnkomplexes gestürzt, der Treibstoff des Flugzeugs sei in Brand geraten. Die Ursache des Absturzes sei der Brand eines der Triebwerke während des Starts gewesen, erklärte das Ministerium unter Berufung auf die Piloten, die sich retten konnten. Dem Ministerium zufolge handelte es sich um einen Übungsflug.
Bei dem Typ Su-34 handelt es sich um einen zweistrahligen Jagdbomber. Nach Medienberichten war die Maschine mit scharfer Munition ausgerüstet und vollbetankt - was bei Übungsflügen eigentlich unüblich ist. Nach Angaben des Ministeriums für Katastrophenschutz explodierte die Munition nach dem Absturz, danach griff das Feuer auf das Hochhaus über. Laut den lokalen Behörden gelang es der Feuerwehr inzwischen, den Brand im Wohnblock einzudämmen. Mindestens 45 Wohnungen sind demnach durch das Feuer beschädigt worden.
Jeisk liegt in der Region Krasnodar am Ufer des Asowschen Meeres im Südwesten Russlands. Die Stadt zählt knapp 90.000 Einwohner. Am gegenüberliegenden Ufer, rund 70 Kilometer entfernt, liegt die ukrainische Stadt Mariupol, die in den ersten Kriegsmonaten massive Zerstörungen erlitt. Durch die Belagerung der Stadt kamen Tausende Menschen ums Leben.
Quelle: ntv.de, uzh