Politik

Mine verletzt Kriegsblogger Russischer Propagandist in der Ukraine verwundet

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Semyon Pegow startete sein Projekt "WarGonzo" im Jahr 2017.

(Foto: Telegram/WarGonzo)

Er ist einer der bekanntesten russischen Propagandisten: Nun wird Semyon Pegow im Donbass durch eine Antipersonenmine verletzt. Der 37-Jährige ist nicht der erste Kriegsbefürworter, der durch einen solchen Sprengsatz zu Schaden kommt.

Der russische Kriegsblogger und Propagandist Semyon Pegow ist laut Angaben seines Online-Projekts "WarGonzo" in der Ukraine verwundet worden. Pegow sei bei dem Dorf Vodyanoye in der Region Donezk durch eine sogenannte "Schmetterlingsmine" am Bein verletzt worden, heißt es auf dem Telegram-Kanal "WarGonzo". Sein Leben sei nicht in Gefahr.

Später wurde mitgeteilt, Pegow sei erfolgreich operiert worden und bei guter Laune. Er müsse die kommenden sechs bis acht Wochen auf Krücken gehen. "Das ist der Preis für einen gefährlichen Beruf. Aber alles wird gut werden und wir werden gewinnen", heißt es zu einem Bild von Pegow in einem Krankenbett, das auf seinem Kanal geteilt wurde.

Pegow ist einer der reichweitenstärksten Propagandisten Russlands. Verglichen mit dem Staatsfernsehen inszeniert er im Netz ein raueres Bild des Krieges in der Ukraine. Sein Projekt "WarGonzo" startete Pegow 2017 als Youtube-Kanal. Mittlerweile folgen ihm auf Telegram mehr als eine Million Nutzer. Die "Daily Mail" bezeichnete ihn einmal als "Putins Kriegstourist". Vor "WarGonzo" arbeitete Pegow für ein regierungsnahes Onlinemedium und begleitete russische Truppen in Syrien und bei der völkerrechtswidrigen Annexion der Krim. 2014 wurde er von Kremlchef Wladimir Putin für seine "objektive Berichterstattung" ausgezeichnet.

Pegow ist nicht der erste russische Kriegsbefürworter, der durch eine "Schmetterlingsmine" zu Schaden kommt. Im August kam die Polit-Aktivistin Zemfira Suleimanova im Donbass durch einen solchen Sprengsatz vom Typ Lepestok PFM-1 ums Leben. Die 25-Jährige warb auf Tiktok für die imperialistische Agenda der nationalbolschewistischen Partei "Anderes Russland".

Als "Schmetterlingsminen" werden kleine Antipersonenminen bezeichnet, die in der Regel durch Flugzeuge, Raketen oder Artilleriegranaten verteilt werden. Die Lepestok PFM-1 stammt aus Sowjetzeiten und befindet sich sowohl in russischen als auch in ukrainischen Arsenalen. Moskau behauptet, Kiew setze die Minen im Donbass ein. Nach Informationen des britischen Geheimdiensts werden die Sprengsätze von Russland genutzt.

Quelle: ntv.de, jpe

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