Stromausfälle in vielen Regionen Russischer Raketenhagel trifft Ukraine
16.12.2022, 10:21 Uhr
		                      Auf diesem bereits vor geraumer Zeit vom russischen Verteidigungsministerium veröffentlichten Foto schießt ein russisches Kriegsschiff einen Marschflugkörper auf ein Ziel in der Ukraine ab.
(Foto: AP)
Von einer Waffenruhe vor Weihnachten keine Spur: Russland beschießt mit Dutzenden Raketen die Ukraine, im ganzen Land heulen die Sirenen. "Ignorieren Sie nicht den Luftalarm, bleiben Sie in den Schutzräumen", warnt das Präsidialamt. In vielen Orten kommt es zu Blackouts.
Russland hat nach ukrainischen Angaben eine neue Angriffswelle mit Raketen gestartet. Explosionen wurden unter anderem aus der Hauptstadt Kiew, der ostukrainischen Stadt Charkiw und der Schwarzmeerregion Odessa gemeldet. Im Süden des Landes wurde nach Angaben lokaler Behörden kritische Infrastruktur getroffen. Auch zahlreiche andere Regionen, darunter Saporischschja, Mykolajiw, Winnyzja, Poltawa und Dniprotepetrowsk meldeten Raketenbeschuss. Dabei nahm Russland erneut besonders die Energieinfrastruktur ins Visier.
Bis zu 60 russische Raketen seien ausgemacht worden, teilte der Gouverneur der südukrainischen Region Mykolajiw, Witalij Kim, mit. In der südukrainischen Stadt Krywyj Rih soll ein Wohngebäude getroffen worden sein. In der Heimatstadt des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj starben dabei zwei Menschen, fünf wurden verletzt, wie der Gouverneur der gleichnamigen Region, Walentyn Resnitschenko, mitteilte. Unter den Verletzten sind demnach auch zwei Kinder.
Im ganzen Land warnten Sirenen vor Luftangriffen. "Ignorieren Sie nicht den Luftalarm, bleiben Sie in den Schutzräumen", forderte der stellvertretende Leiter des Präsidialamtes, Kyrylo Tymoschenko, die Bevölkerung über Telegram auf. Kiews Bürgermeister Vitali Klitschko rief ebenfalls die Bewohner der Hauptstadt auf, Schutz zu suchen. Die Metro fährt dort nicht mehr, die Stationen sollen als Notunterkünfte genutzt werden. In mehreren östlichen und zentralen Landesteilen ist nach Angaben der ukrainischen Betreibergesellschaft ebenfalls der Bahnverkehr durch Stromausfall beeinträchtigt.
Ganz Charkiw ohne Strom
Die Angriffe führten zu zahlreichen Blackouts. In Charkiw sei der Strom komplett ausgefallen, teilte der Betreiber Oblenergo mit. Auch aus der nordöstlichen Region Sumy wurden Stromausfälle gemeldet, die Region Charkiw ist ebenfalls komplett ohne Strom. Seit Oktober hat das russische Militär in mehreren Wellen die Energie-Infrastruktur der Ukraine angegriffen.
Auch die von Russland besetzten Gebiete der Ukraine berichteten über Raketenbeschuss. In dem Ort Lantratowka im Gebiet Luhansk sollen 8 Menschen durch Feuer von ukrainischer Seite getötet und 20 Menschen verletzt worden sein. Das meldete die russische staatliche Nachrichtenagentur TASS nach Angaben örtlicher Rettungsdienste.
Quelle: ntv.de, ghö/dpa/rts