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Erreicht Ukraine Krim-Ostflanke? Russischer Treibstofffrachter versenkt - Schlag mit "Neptun"?

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Eine ukrainische "Neptun"-Rakete bei einem Testflug.

Eine ukrainische "Neptun"-Rakete bei einem Testflug.

(Foto: picture alliance/AP Photo)

In einem russischen Hafen unweit der Krim gerät eine mit Treibstoff beladene Fähre in Brand und sinkt. Russische Blogger vermuten, dass ein ukrainischer Seezielflugkörper vom Typ "Neptun" das Schiff getroffen hat. Der Schlag führt auch zu Raketenalarm auf der Krim.

In einem Hafen der südrussischen Region Krasnodar ist offiziellen Angaben nach eine mit Treibstoffzisternen beladene Fähre durch ukrainischen Beschuss zunächst in Brand geraten und dann gesunken. Auf Videos waren große Flammen und dichte schwarze Rauchwolken zu sehen, die aus einem Objekt im Hafen stiegen.

Der Krisenstab der Region berichtete der Nachrichtenagentur Interfax vom Einsatz vor Ort. Schließlich sank der Frachter. Die mit Treibstofftanks beladene Fähre sei "wegen der erlittenen Schäden" im Hafen von Kawkas gesunken, erklärte die Regionalverwaltung im Onlinedienst Telegram.

Der Hafen im Gebiet Krasnodar liegt auf der gegenüberliegenden Seite der seit 2014 von Russland annektierten Halbinsel Krim - nur wenige Kilometer von der Kertsch-Brücke entfernt. Auf der Krim gab es zeitgleich Raketenalarm.

Zwei Menschen galten nach dem Angriff noch als vermisst. "Zum jetzigen Zeitpunkt konnten bereits 17 Besatzungsmitglieder gerettet werden", schrieb der Gouverneur der Region Krasnodar, Wenjamin Kondratjew, auf seinem Telegramkanal. Die Suche nach den Vermissten werde fortgesetzt.

Nach unbestätigten Angaben russischer Telegramkanäle soll das Schiff mit einer Antischiffsrakete des ukrainischen Typs "Neptun" beschossen worden sein. Allerdings liegt die offizielle Reichweite dieser Waffe bei 300 Kilometer. Die Frontlinie liegt - zumindest zu weiten Teilen - weiter entfernt. Sollten die Ukraine einen Angriff dieser Art erfolgreich durchgeführt haben, zeigt es ihr Vermögen, potenziell auch die wenige Kilometer entfernte Kertsch-Brücke mit Raketen zu treffen. Mit Schwimmdrohnen hatte sie dies bereits getan.

Moskau nutzt den Hafen von Kawkas intensiv für die Versorgung seiner Truppen in seinem Angriffskrieg gegen die Ukraine. Die Ukraine wiederum greift gezielt auch immer wieder Objekte der Kraftstoffversorgung an, die für das russische Militär wichtig sind. So schlugen ukrainische Drohnen Anfang der Woche in einem Treibstofflager der südrussischen Region Rostow ein. Der Brand ist auch nach mehreren Tagen bislang nicht gelöscht.

Quelle: ntv.de, mpe/dpa

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