Ukraine meldet tote Soldaten Russland: Ukrainische Luftabwehr ausgeschaltet
24.02.2022, 09:05 Uhr
In der Kleinstadt Schtschastja schlugen bereits vor zwei Tagen Granaten auf dem Gelände eines Kraftwerks ein. Mittlerweile soll der Ort eingenommen worden sein, behaupten Separatisten.
(Foto: picture alliance/dpa/Emergency Situation Ministry Press via AP)
Russland behauptet, die Flugabwehr der Ukraine ausgeschaltet zu haben. Bei den Luftangriffen sterben laut ukrainischem Militär 7 Soldaten, 15 weitere werden verletzt. Laut Separatisten seien zudem zwei Kleinstädte im Osten eingenommen worden. Die Ukraine will fünf Flugzeuge und einen Hubschrauber abgeschossen haben.
Die russische Armee hat nach eigenen Angaben die Luftabwehr sowie Luftwaffenstützpunkte der Ukraine zerstört. "Die militärische Infrastruktur der Luftwaffenstützpunkte der ukrainischen Streitkräfte wurde außer Gefecht gesetzt", zitierten russische Nachrichtenagenturen das russische Verteidigungsministerium. "Die Luftabwehreinrichtungen der ukrainischen Streitkräfte wurden zerstört."
Infolge russischer Luftangriffe sind ukrainischen Angaben zufolge mindestens 7 Soldaten getötet und 15 weitere verletzt worden. Zudem würden 19 Soldaten vermisst, teilte das Innenministerium in Kiew mit. Eine Brücke über den Fluss Inhulez in der Südukraine sei zerstört worden.
Separatisten vermelden Einnahme zweier Kleinstädte
Das ukrainische Militär hat nach eigenen Angaben fünf russische Flugzeuge und einen Hubschrauber im Osten des Landes abgeschossen. Die ukrainischen Streitkräfte hätten "fünf Flugzeuge und einen Hubschrauber der Aggressoren" in der Nähe einer von Separatisten gehaltenen Enklave abgeschossen, erklärte der Generalstab der Armee.
Angaben des ukrainischen Grenzschutzes zufolge sind russische Panzer in die Ostukraine eingerückt. Mehrere Kolonnen hätten im Gebiet Luhansk bei Krasna Taliwka, Milowe und Horodyschtsche von russischem Territorium aus die Grenze überquert, teilte die Behörde mit.
Die Separatisten haben nach dem russischen Einmarsch in der Ostukraine die Einnahme von zwei Kleinstädten gemeldet. Es handele sich dabei um Stanyzja Luhanska und um Schtschastja. Demnach sind russische Truppen über den Fluss Siwerskyj Donez vorgedrungen, der bisher die Frontlinie bildete. Die Behörden in Kiew bestätigten zugleich das Vordringen der prorussischen Kräfte auf das von ukrainischen Regierungstruppen kontrollierte Gebiet.
Der ukrainische Minister für Infrastruktur, Volodymyr Omelyan, widerspricht der Darstellung der Separatisten und behauptet, der Angriff auf Schastya sei gestoppt worden. Man habe sechs Militärfahrzeuge zerstört und angeblich rund 50 Angreifer getötet.
Konzertierte Aktion von Russland und Belarus
Der russische Staatschef Wladimir Putin hatte in der Nacht zum Donnerstag in einer Fernsehansprache eine "Militäroperation" in der Ukraine befohlen. Wenig später waren in mehreren ukrainischen Städten, darunter auch in der Hauptstadt Kiew sowie den Hafenstädten Mariupol und Odessa, Explosionen zu hören.
Die Ukraine wird nach Angaben des ukrainischen Grenzschutzes auch von Belarus aus von der russischen Armee angegriffen. Mit "Artillerie" werde die Ukraine "von russischen Truppen aus Russland und Belarus" beschossen, erklärte der Grenzschutz. Die ukrainischen Streitkräfte würden das Feuer erwidern.
Putin hatte zuvor mit seinem belarussischen Kollegen Alexander Lukaschenko telefoniert, um ihn über den Beginn der russischen "Militäroperation" gegen die Ukraine zu informieren, wie das Präsidialamt in Minsk mitteilte. Gegen 5 Uhr morgens (Ortszeit; 3 Uhr MEZ) habe es ein Telefonat der beiden Staatschefs gegeben. Dabei habe Putin über die Lage an der ukrainischen Grenze und in der Ostukraine informiert.
Quelle: ntv.de, als/dpa/AFP