Explosionen in Lwiw Russland attackiert den Westen der Ukraine
19.09.2023, 08:16 Uhr Artikel anhören
Moskaus Streitkräfte sollen erneut mit iranischen Shahed-Drohnen angegriffen haben.
(Foto: AP)
Obwohl weit weg von der Front im Westen des Landes gelegen, wird die ukrainische Stadt Lwiw erneut Ziel von Attacken durch Russland. Ein Mann wird dabei schwer verletzt, zudem gerät ein Industriegebäude in Brand. In zahlreichen weiteren Regionen gibt es Luftalarme.
Die westukrainische Stadt Lwiw ist nach Angaben der Ukraine am Morgen von Drohnen angegriffen worden. Der Bürgermeister der Stadt, Andrij Sadowyj, erklärte auf Telegram, dass "die Luftabwehr in unserer Region in Betrieb ist" und forderte die Bevölkerung auf, Schutzräume aufzusuchen. Später fügte er hinzu, es seien "Explosionen" zu hören und ein Industrielager sei durch die Angriffe in Brand geraten. Die nötigen Einsatzdienste seien vor Ort, erklärte Sadowyj.
Auch ein AFP-Reporter berichtete von zahlreichen Explosionen und schweren Fahrzeugen auf den Straßen der Stadt während der nächtlichen Ausgangssperre. Die ukrainischen Luftstreitkräfte warnten auf Telegram, dass "die Bedrohung durch die Shahed-Drohnen in der Region Lwiw" anhalte und die Luftverteidigung in Betrieb sei.
Der Gouverneur der Region Lwiw, Macim Kozitsky, teilte um kurz nach 5 Uhr mit, dass die Bedrohung vorbei sei. "Nach aktuellen Informationen wurden zwei Menschen aus Trümmern in Lwiw gerettet - eine Frau und ein Mann. Die Frau ist vorläufig unverletzt. Der Mann befindet sich in einem ernsten Zustand." Laut Bürgermeister Sadowyj soll es sich um einen 26-Jährigen handeln. Er sei aus den Trümmern eines Lagerhauses der Stadt geborgen worden und habe eine offene Fraktur an Gliedmaßen erlitten.
Lwiw liegt im Westen der Ukraine in der Nähe der polnischen Grenze und damit weit entfernt von der Front im Osten. Trotzdem wurde die Stadt seit Kriegsbeginn mehrfach Ziel von Angriffen.
Die ukrainischen Luftstreitkräfte meldeten zudem in der Nacht Luftalarme in Verbindung mit möglichen russischen Angriffen in den Regionen Charkiw und Cherson. Gewarnt wurde zudem auch vor Raketenangriffen in Dnipro und Saporischschja sowie vor Drohnenangriffen in der Region Ternopil. In der südlichen Stadt Kriwyj Rih traf eine Drohne ein mehrstöckiges Wohngebäude und löste den Behörden zufolge einen Brand aus. Über der Region Mykolajiw wurden nach Angaben der Militärverwaltung im Morgengrauen alleine zehn Shahed-Drohnen abgeschossen.
Quelle: ntv.de, rog/AFP