Politik

Bei Hardlinern in der Kritik Russland befördert umstrittenen General

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Von Ramsan Kadyrow für die Vertreibung aus Lyman verantwortlich gemacht: Alexander Lapin.

(Foto: picture alliance/dpa/TASS)

Als die russischen Truppen aus Lyman vertrieben werden, fällt Generaloberst Alexander Lapin bei Hardlinern in Ungnade. Trotzdem rückt er nun in Russlands Militärführung auf. Es ist nicht deren erste Neubesetzung.

Die russische Führung hat Generaloberst Alexander Lapin trotz Kritik von Hardlinern an seiner Leistung in der Ukraine zum neuen Stabschef der Bodentruppen ernannt. Das berichtet die staatliche russische Nachrichtenagentur TASS. Der 58-Jährige war zuvor Kommandeur des Militärbezirks Mitte.

Im Oktober war er in die Kritik des Machthabers in Tschetschenien, Ramsan Kadyrow, und des Gründers der Wagner-Söldnergruppe, Jewgeni Prigoschin, geraten, nachdem die russischen Truppen aus der ostukrainischen Stadt Lyman vertrieben worden waren. Kadyrow warf ihm vor, für den Einbruch der Front nahe der Kleinstadt verantwortlich zu sein. Kurz darauf berichteten Medien über Lapins Ablösung als Kommandeur der Heeresgruppe "Zentrum". Kadyrow und Prigoschin haben beide Einheiten in die Ukraine geschickt.

Lapins Ernennung folgt weiteren personellen Veränderungen in der Militärführung im Laufe des seit elf Monaten dauernden Krieges gegen die Ukraine. Zwar haben russische Truppen große Gebiete im Süden und Osten der Ukraine erobert, sie erlitten aber auch schmerzhafte Niederlagen und mussten sich zurückziehen. Anfang Oktober wurde der Luftwaffengeneral Sergei Surowikin zum Oberbefehlshaber der Streitkräfte in der Ukraine ernannt. Kurz zuvor waren die Kommandeure der Militärbezirke Ost und West abgelöst worden. Im August wurde zudem die Entlassung des Kommandanten der Schwarzmeerflotte gemeldet.

Lapin kommandierte vor Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine bereits eine Zeit lang die russischen Truppen in Syrien. Im Juli wurde er nach der russischen Eroberung der ukrainischen Großstadt Lyssytschansk im Donbass mit dem Orden "Held Russlands" ausgezeichnet.

Quelle: ntv.de, chl/rts/dpa

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