Politik

Angriffe auf Schwarzmeerflotte Russland droht mit Aus für Getreideabkommen

00:00
Diese Audioversion wurde künstlich generiert. Mehr Infos
Blick auf den Hafen von Odessa

Blick auf den Hafen von Odessa

(Foto: via REUTERS)

Wegen angeblicher Angriffe auf die Schwarzmeerflotte droht Russland wieder einmal damit, das Getreideabkommen nicht zu verlängern. Die Vereinbarung endet Mitte Mai.

Rund dreieinhalb Wochen vor Ablauf des internationalen Abkommens zur Ausfuhr von Getreide aus der Ukraine hat Russland erneut mit dessen Aus gedroht. "Terrorattacken des Kiewer Regimes bedrohen eine erneute Verlängerung des 'Getreide-Deals' nach dem 18. Mai", teilte das russische Verteidigungsministerium in der Nacht zum Dienstag mit.

Konkret warf Russland der Ukraine vor, am 23. März und am 24. April die Basis der russischen Schwarzmeerflotte auf der von Moskau annektierten Halbinsel Krim mit unbemannten Booten angegriffen zu haben. Aus Kiew gab es zunächst keine Reaktion. Russland hat den Krieg, der in Russland noch immer nicht so genannt werden darf, vor 14 Monaten mit einem Überfall auf das Nachbarland begonnen.

Russland droht immer wieder damit, das Getreideabkommen platzen zu lassen - mit wechselnden Argumenten. Zuletzt etwa kritisierte Moskau wiederholt, die vereinbarten Sanktionserleichterungen für eigene Dünger-Exporte würden nicht ausreichend umgesetzt.

Nach Beginn seines Angriffskriegs gegen die Ukraine hatte Russland monatelang die Schwarzmeerhäfen des Nachbarlandes blockiert. Da die Ukraine weltweit einer der größten Agrarexporteure ist, mehrten sich international Befürchtungen über einen massiven Anstieg der Lebensmittelpreise und in dessen Folge eine Hungerkrise in den ärmsten Ländern. Im vergangenen Sommer vermittelten die Vereinten Nationen und die Türkei in Form des Getreideabkommens ein Ende der Blockade. Die Vereinbarung gilt immer nur befristet, zuletzt wurde sie Mitte März um 60 Tage verlängert.

Quelle: ntv.de, hvo/dpa

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen