Mit Iskander-Raketen und Drohnen Russland greift Energieversorgung, Kiew Treibstofflager an
20.06.2024, 09:50 Uhr Artikel anhören
Immer wieder brennen nun auch in Russland Treibstofflager - wie hier in Asow am Dienstag.
(Foto: IMAGO/SNA)
Nacht für Nacht geht die Zerstörung weiter. Nach schweren Luftangriffen sprechen mehrere ukrainische Energieversorger über Schäden. Angreifer Russland hingegen beklagt Brände in zwei Treibstofflagern durch ukrainische Drohnen.
Ein schwerer russischer Luftangriff hat nach Kiewer Angaben mehrere Anlagen der Energieversorgung in der Ukraine getroffen. Der staatliche Energieversorger berichtete von Schäden in den Gebieten Winnyzja, Dnipropetrowsk, Donezk und Kiew. Das genaue Ausmaß müsse noch festgestellt werden.
Der Schaden im Gebiet Winnyzja sei durch Trümmer einer abgeschossenen russischen Kampfdrohne entstanden, teilte Regionalgouverneur Serhij Borsow auf Telegram mit. Im Gebiet Kiew wurden nach regionalen Angaben eine Stromleitung und eine nicht näher bezeichnete Industrieanlage getroffen. Explosionen wurden in der Nacht aus der Großstadt Dnipro und aus dem Gebiet Saporischschja gemeldet.
Angaben der ukrainischen Luftwaffe zufolge setzte Russland bei dem kombinierten Angriff 4 Marschflugkörper, 2 Lenkraketen und 27 Kampfdrohnen ein. Alle Drohnen und fünf der anderen Flugkörper seien abgefangen worden, teilte Kommandeur Mykola Oleschtschuk mit. Keine Abwehr gab es demnach gegen drei ballistische Raketen des Typs Iskander-M. Diese Raketen mit einer Reichweite bis 500 Kilometer werden in den seltensten Fällen abgefangen.
Ukrainische Drohnen verursachten ihrerseits nach russischen Behördenangaben Brände in zwei Treibstofflagern. Betroffen waren ein Tanklager in dem Ort Enem bei Krasnodar im Süden Russlands und ein Lager im Gebiet Tambow südlich von Moskau. 15 Drohnen seien abgeschossen worden, teilte das russische Verteidigungsministerium mit.
Seit dem russischen Großangriff auf die Ukraine im Februar 2022 hat Russland weite Teile der Energie-Infrastruktur zerstört, Stromausfälle sind an der Tagesordnung. Die ukrainischen Angriffe im Hinterland Russlands sollen vor allem die Treibstoffversorgung der russischen Armee stören.
Quelle: ntv.de, ghö/dpa