Um drei Jahre Russland hebt Höchstalter für Wehrpflichtige an
21.07.2023, 16:09 Uhr Artikel anhören
Russische Wehrpflichtige bei einem Appell in Moskau.
(Foto: picture alliance/dpa/TASS)
Im Angriffskrieg gegen die Ukraine erleiden Russlands Truppen hohe Verluste. Gleichzeitig will Verteidigungsminister Schoigu die Streitkräfte aufstocken. Nun soll das maximale Alter für Wehrpflichtige von 27 auf 30 Jahre angehoben werden.
Mitten im Krieg gegen die Ukraine will Russland das Höchstalter für den Einzug von Wehrpflichtigen um drei Jahre anheben. Künftig sollten Männer bis 30 Jahre in die Armee eingezogen werden können, kündigte der Vorsitzende des Verteidigungsausschusses der Duma, Andrej Kartapolow, in Moskau an. Bislang liegt das Höchstalter bei 27 Jahren.
Das Mindestalter soll hingegen bei 18 Jahren bleiben, wie die staatliche Agentur Interfax unter Berufung auf Kartapolow berichtete. Zwischenzeitlich war angekündigt worden, dass es auf 21 Jahre erhöht werden soll. Medienberichten zufolge soll die neue Regelung vom nächsten Frühjahr an gelten. Das Parlament muss noch zustimmen.
Verteidigungsminister Sergej Schoigu hatte bereits Ende vergangenen Jahres Änderungen in Aussicht gestellt. Beobachter erklärten dies mit der geplanten Aufstockung der Streitkräfte von derzeit 1,15 auf 1,5 Millionen Soldaten. Zugleich wiesen unabhängige Medien darauf hin, dass die Neuregelung der Armee Hunderttausende zusätzliche Wehrpflichtige bringen könnte. Das Höchstalter für die Einberufung von Reservisten wurde kürzlich erst von 50 auf 55 Jahre angehoben.
Russland führt seit Februar vergangenen Jahres eine großangelegte Offensive gegen die Ukraine - mit hohen Verlusten in den eigenen Reihen. Um mehr Soldaten an die Front schicken zu können, ließ Präsident Wladimir Putin im Herbst bereits 300.000 Reservisten mobilisieren. Wehrpflichtige hingegen werden offiziell nicht ins Kriegsgebiet geschickt. Doch insbesondere in den ersten Kriegsmonaten gab es immer wieder Berichte über ihren Einsatz in der Ukraine. Zudem können sie Aufgaben zur Sicherung des Hinterlands übernehmen.
Quelle: ntv.de, jpe/dpa