Politik

Luftstützpunkte werden ausgebaut Russland hofft auf Militärtraining in Belarus

Mobilisierte russische Reservisten während einer Übung nahe der russischen Stadt Luga.

Mobilisierte russische Reservisten während einer Übung nahe der russischen Stadt Luga.

(Foto: picture alliance/dpa/TASS)

Hunderttausende Soldaten, die Präsident Putin für die Invasion in die Ukraine mobilisiert, müssen vor ihrem Einsatz ausgebildet werden. Platz dafür soll nach ukrainischen Berichten in Belarus geschaffen werden. An Militärflughäfen wird die Infrastruktur offenbar wieder instand gesetzt.

Auf dem belarussischen Luftstützpunkt Luninets lassen sich nach ukrainischen Angaben Aktivitäten beobachten, die darauf schließen lassen, dass die Militärbasis dort ausgebaut wird. Laut dem Generalstab der ukrainischen Streitkräfte werden an diesem Stützpunkt, nur 50 Kilometern von der Grenze zu Russland entfernt, mehrere Lager sowie die militärische Infrastruktur wieder instand gesetzt. Demnach bereitet sich Belarus darauf vor, 20.000 mobilisierte Streitkräfte aus Russland in zivilen Einrichtungen, Lagerhallen sowie landwirtschaftlichen Anlagen unterzubringen.

Diese Aktivitäten deuten laut einer Analyse der US-amerikanischen Denkfabrik "Institute for the Study of War" (ISW) darauf hin, dass Belarus den russischen Angriffskrieg in der Ukraine durch eine neue Art von Kooperation unterstützen könnte.

Demnach soll Präsident Wladimir Putin darauf hoffen, seine enge Beziehung zum belarussischen Machthaber Alexander Lukaschenko zu nutzen, um Russlands militärische Kapazitäten im Nachbarland auszubauen. Dabei könnten russische Soldaten in Belarus untergebracht und trainiert werden.

So meldet etwa die unabhängige Organisation "Belarusian Hajan Project", Russland habe Mehrzweckkampfflugzeuge des Typs Suchoi Su-30 zum Militärflugplatz Baranawitschy im Westen Belarus' geliefert. Allerdings hält das ISW es für unwahrscheinlich, dass Belarus in dem Konflikt zur direkten Kriegspartei werde.

Zum einen könne Lukaschenko keine sozialen Unruhen im Land aufgrund der Kriegsbeteiligung riskieren. Zum anderen habe Russland nicht die Kapazitäten, in Belarus zügig eine eigene Bodentruppe aufzubauen. Auch der Vertreter des Generalstabs der ukrainischen Streitkräfte, Oleksiy Hromov, sagte, es gebe keine Hinweise darauf, dass russische Truppen in naher Zukunft die Nordukraine attackieren wollen. Folglich kommt Belarus als Ausgangspunkt für einen russischen Bodenangriff momentan kaum infrage.

Quelle: ntv.de, lve

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