Drohnen und Raketen Russland kauft mehr Waffen im Iran ein
17.10.2022, 09:33 Uhr
Zolfaghar-Raketen aus dem Iran sollen bald nach Russland verschifft werden. (Archivbild)
(Foto: imago images/NurPhoto)
Der Materialverschleiß der Putin-Truppen in der Ukraine ist enorm, die russische Rüstungsindustrie durch Sanktionen gelähmt. Einem US-Bericht zufolge kauft Moskau nun entsprechend im Ausland ein - und findet im Iran einen Lieferanten.
Der Iran verstärkt sein Engagement bei der Lieferung von Waffen für den Angriff Russlands auf die Ukraine. Das berichtet die "Washington Post" unter Berufung auf US-amerikanische Sicherheitsbeamte. Der Iran erkläre sich insgeheim bereit, nicht nur Angriffsdrohnen zu schicken, sondern auch die ersten vom Iran hergestellten Boden-Boden-Raketen, die für den Einsatz gegen ukrainische Städte und Truppenstellungen bestimmt seien.
Die iranische Rüstungsindustrie habe demnach eine erste Lieferung von Fateh-110- und Zolfaghar-Raketen vorbereitet. Diese ballistischen Kurzstreckenraketen sind in der Lage, Ziele in einer Entfernung von 300 beziehungsweise 700 Kilometern zu treffen. Sollte die Lieferung durchgeführt werden, wäre dies die erste solcher Raketen nach Russland seit Beginn des Krieges. Einige Modelle sind mit elektrooptischen Lenksystemen ausgestattet, die es ermöglichen, die Rakete bis zum Einschlag präzise zu steuern.
Laut US-Berichten soll Russland in der Ukraine seit Beginn des Krieges mehr als 6000 Ausrüstungsgegenstände verloren haben. Russland "verbraucht Munition in einem unhaltbaren Tempo", sagte Morgan Muir, stellvertretender Direktor der Behörde National Intelligence for Mission Integration. Die Sanktionen gegen Russland würden die eigene Rüstungsindustrie lähmen.
Arash-2-Drohnen für Russland?
Laut iranischen Quellen hat Russland zudem einen neuen Vertrag mit dem Iran über die Lieferung von Arash-2-Drohnen unterzeichnet. Ukrainische und russische Telegram-Kanäle berichteten über "durchgesickerte" Informationen, wonach Russland eine unbekannte Anzahl der Drohnen gekauft hat, die angeblich schneller und zerstörerischer sind als die Shahed-136-Drohnen, die derzeit von den russischen Streitkräften eingesetzt werden.
Unabhängige Nachrichtenagenturen hatten zuletzt Fotos von Überresten veröffentlicht, bei denen es sich offenbar um iranische Drohnen handelt, die in der Ukraine eingesetzt wurden. Damit wurden die vielen Behauptungen des Iran infrage gestellt, dass er Russland solche Waffen nicht geliefert hat. Beamte des Pentagon bestätigten ebenfalls öffentlich den Einsatz iranischer Drohnen bei russischen Luftangriffen sowie den Erfolg der Ukraine beim Abschuss einiger dieser Drohnen.
Offiziell dementiert der Iran jegliche Waffenlieferungen an eine der beiden Kriegsparteien. "Die Islamische Republik Iran hat keine Waffen für den Krieg in der Ukraine geliefert und wird dies auch nicht tun", sagte der iranische Außenminister Hossein Amirabdollahian in einem Gespräch mit seinem portugiesischen Amtskollegen. "Wir glauben, dass die Bewaffnung jeder Seite der Krise den Krieg verlängern wird."
Quelle: ntv.de, mba