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Entwickelt für die Kreml-Führung Russland nutzt seltenen "Weltuntergangspanzer" an der Front

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Ein seltener Ladoga mit grauem Anstrich. Aufgenommen im Mai 2023 in der Stadt Kamensk-Schachtinski.

Ein seltener Ladoga mit grauem Anstrich. Aufgenommen im Mai 2023 in der Stadt Kamensk-Schachtinski.

(Foto: IMAGO/ZUMA Wire)

Während des Kalten Krieges entwirft die Sowjetunion ein Kettenfahrzeug, das bei Ausbruch eines Dritten Weltkrieges wichtige Funktionsträger in Sicherheit bringen soll. Mehr als 40 Jahre später taucht ein Exemplar an der Front in der Ukraine auf.

Russische Truppen haben laut Berichten bei einem lokalen Angriff in der Ostukraine ein äußerst seltenes Kommandofahrzeug eingesetzt, das ursprünglich für den Transport hoher sowjetischer Beamter während eines möglichen Atomangriffs konzipiert worden war. Wie unter anderem das US-Portal The War Zone berichtet, veröffentlichte die 63. mechanisierte Brigade der Ukraine am 21. März ein Video auf Telegram, das den Angriff einer Kamikaze-Drohne auf das Fahrzeug vom Typ Ladoga in der Nähe der Stadt Lyman in der Region Donezk zeigt.

In dem kurzen Clip ist zu sehen, wie die FPV-Drohne (First Person View) sich dem Ladoga von hinten nähert. Dann bricht die Aufnahme ab, eine Kollision ist nicht zu sehen. Ob oder inwieweit das Fahrzeug zerstört oder beschädigt ist, bleibt daher unklar. Laut The War Zone war den Ukrainern zunächst selbst nicht klar, was für ein Fahrzeug sie da vor sich hatten. Wann das Video genau entstand, ist nicht bekannt.

Der Ladoga ist eine Variante des Kampfpanzers T-80 und wurde vom Leningrader Kirowwerk in den späten 70er-Jahren entwickelt. Konzipiert wurde das Fahrzeug für Umgebungen, die durch ein hohes Maß an atomarer, chemischer oder biologischer Verseuchung gekennzeichnet sind. Das Portal "Defence Blog" bezeichnet das Kettenfahrzeug daher als "Weltuntergangspanzer". Angeblich wurden nur vier oder fünf Exemplare gebaut.

Bei Ausbruch eines Dritten Weltkrieges sollte der Ladoga wichtige Funktionsträger des Kreml in Sicherheit bringen. Das Fahrzeug verfügt über Außenkameras, eine geräumige Innenkabine für vier Personen, gepolsterte Sitze, Kommunikationsgeräte, ein eigenes Sauerstoffsystem und Instrumente zur Messung von Umweltparametern.

Die russischen Streitkräfte sind dafür bekannt, auch völlig veraltete Militärfahrzeuge aus sowjetischer Produktion in der Ukraine einzusetzen. Grund sind die hohen Materialverluste, die Moskau nicht durch Neubauten ausgleichen kann. The War Zone spekuliert, dass der Ladoga im Kampfgebiet als einfacher Mannschaftstransporter dienen könnte.

Quelle: ntv.de, jpe

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