6000 Soldaten, 30 Schiffe Russland startet Ostsee-Manöver der Kriegsmarine
02.08.2023, 16:58 Uhr Artikel anhören
Parade zum Tag der russischen Marine vor wenigen Tagen: Seit heute üben die Seestreitkräfte in einem Manöver den Ernstfall.
(Foto: picture alliance/dpa/TASS)
Das russische Militär demonstriert Stärke: Tausende Soldaten beteiligen sich an der Übung "Ozeanschild 2023" auf der Ostsee. Das Meer ist für Moskau von besonderem Interesse, da es hauptsächlich von Mitgliedsstaaten der NATO umringt ist. Das westliche Militärbündnis hat zuletzt an Einfluss gewonnen.
Die russische Kriegsmarine hält in der Ostsee nach Angaben des Verteidigungsministeriums ein Manöver mit mehr als 30 Schiffen und etwa 6000 Soldaten ab. Bei der Übung "Ozeanschild 2023" gehe es um die Überprüfung der Bereitschaft der Flotte, Russlands nationale Interessen in der wichtigen Region zu schützen, teilte das Ministerium in Moskau mit. Wie lange das Manöver dauert, wurde nicht gesagt. Neben den Kriegsschiffen seien auch weiter Versorgungseinheiten und Flugzeuge im Einsatz. Beteiligt seien neben der Marine außerdem verschiedene andere Truppenteile der Streitkräfte.
Trainiert würden etwa Maßnahmen zum Schutz des Seefunkverkehrs, der Küstenregionen und des Transports von Militärgütern. "Insgesamt ist geplant, mehr als 200 Kampfübungen zu absolvieren, darunter auch die praktische Anwendung von Waffen", teilte das Ministerium weiter mit. Nach Beendigung des Manövers sollten die Kriegsschiffe in ihre Häfen und die Flugzeuge zu ihren Stützpunkten zurückkehren.
Das Manöver findet vor dem Hintergrund wachsender Spannungen mit europäischen Ländern hinsichtlich des Konflikts in der Ukraine statt. Die Ostsee ist hauptsächlich von Mitgliedsstaaten des Militärbündnisses NATO umringt, das Moskau als existentielle Bedrohung ansieht. Russland hatte mit Blick etwa auf die Aufnahme Finnlands in die NATO vor wenigen Monaten angekündigt, seine Präsenz im Ostseeraum zu verstärken.
Die russischen Streitkräfte organisieren neben ihrem Krieg gegen die Ukraine immer wieder Manöver in verschiedenen Teilen des flächenmäßig größten Landes der Erde. Gezeigt werden soll so auch, dass die Regionen geschützt werden können, trotz der Verluste und der sonst gebundenen Kräfte bei der Invasion im Nachbarland.
Quelle: ntv.de, fzö/dpa/AFP