Neuer Startplatz in Brjansk Russlands Drohnen haben kürzeren Weg nach Kiew
01.03.2023, 11:45 Uhr Artikel anhören
In Kiew werden Trümmerteile abgeschossener Drohnen unterschiedlichen Typs dokumentiert.
(Foto: picture alliance / NurPhoto)
Seit die russischen Angriffsbemühungen in der Ukraine ins Stocken geraten, terrorisiert der Kreml das Land mit permanenten Drohnenangriffen. Nachdem die lange Zeit aus Krasnodar abgefeuert werden, wählt Russland nun einen Abschussort, der näher an Kiew liegt, vermutet der britische Geheimdienst.
Russland nutzt nach britischer Einschätzung in seinem Krieg gegen die Ukraine inzwischen einen weiteren Startplatz für Angriffsdrohnen. Die jüngsten Attacken am Sonntag seien vermutlich aus dem westrussischen Gebiet Brjansk gestartet worden, teilte das Verteidigungsministerium in London mit. Zuvor sei seit Mitte Dezember nur ein Ort in der südrussischen Region Krasnodar genutzt worden.
"Ein zweiter Startplatz würde den Russen eine andere Angriffsachse ermöglichen, näher an Kiew", heißt es in dem Bericht, der sich auf Erkenntnisse der britischen Geheimdienste stützt. "Damit wird die Zeit in der Luft über der Ukraine wahrscheinlich verkürzt und das ist ein Versuch, die ukrainische Flugabwehr weiter auseinanderzuziehen."
Die Angriffe von Sonntag, bei denen nach ukrainischen Angaben 11 von 14 sogenannten Kamikazedrohnen abgeschossen wurden, seien die ersten seit Mitte Februar gewesen, so das Ministerium weiter. Der Rückgang beim Tempo mit den iranisch-produzierten Drohnen zeigte, dass Russland der Vorrat ausgehe.
Das britische Verteidigungsministerium veröffentlicht seit Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine unter Berufung auf Geheimdienstinformationen täglich Updates zum Kriegsverlauf. Damit will die britische Regierung sowohl der russischen Darstellung entgegentreten als auch Verbündete bei der Stange halten. Moskau wirft London eine Desinformationskampagne vor.
Quelle: ntv.de, als/dpa