"Wir schaffen das" SPD stärkt Schwesig mit historischem Wahlergebnis
13.04.2024, 14:31 Uhr Artikel anhören
Etwas Folklore vor der Wahl: Schwesig mit Shanty-Chor beim Landesparteitag.
(Foto: dpa)
Seit sechs Jahren steht Manuela Schwesig an der Spitze der SPD im Nordosten. Im verflixten siebten Jahr, wie sie sagt, wird sie mit ihrem besten Ergebnis im Amt bestätigt. Es ist ein deutliches Zeichen für die 49-Jährige, deren Popularitätswerte zuletzt etwas bröckelten.
Die SPD in Mecklenburg-Vorpommern wird für weitere zwei Jahre von Ministerpräsidentin Manuela Schwesig geführt. Auf dem Landesparteitag in Göhren-Lebbin erhielt die 49-Jährige 96 Prozent der Stimmen. Sie erzielte damit ihr bislang bestes Ergebnis. Von den 134 anwesenden Delegierten sprachen 128 Schwesig ihr Vertrauen aus, sechs stimmten gegen sie.
Schwesig, die ohne Gegenkandidaten angetreten war, führt den Landesverband seit 2017 und ist seitdem auch Ministerpräsidentin. "Wir sind im verflixten siebten Jahr, aber es fühlt sich nicht so an. Egal, was kommt, wir schaffen das", sagte sie in einer ersten Reaktion, sichtlich bewegt von der großen Zustimmung. Weder Harald Ringstoff noch Erwin Sellering als ihre Vorgänger als SPD-Landeschefs hatten ein besseres Wahlergebnis erreicht.
Mit dem klaren Sieg bei der Landtagswahl 2021 hatte Schwesig ihre Position als unumstrittene Parteichefin weiter gefestigt. Allerdings sank Umfragen zufolge bei den Wählern im Nordosten sowohl die Zustimmung zur SPD als auch die Popularität ihrer Frontfrau. Zudem war sie bundespolitisch wegen ihrer lange Zeit russlandfreundlichen Politik in Kritik geraten. Das hatte allerdings keine Auswirkungen auf ihr Ansehen innerhalb der 2850 Mitglieder zählenden SPD im Nordosten.
Zu Beginn des Parteitages hatte Schwesig die Partei auf einen engagierten Wahlkampf eingestimmt. Traditionell spielt die SPD in den Kommunen Mecklenburg-Vorpommerns bislang eine deutlich geringere Rolle als in der Landespolitik. 2019 war sie bei den Kommunalwahlen mit 15,4 Prozent nur dritte Kraft hinter CDU und der Linken geworden, zwei Jahre später bei der Landtagswahl mit 39,6 Prozent aber klare Wahlsiegerin. Der nächste Landtag wird voraussichtlich im Herbst 2026 gewählt.
Die 49-Jährige war vor ihrer Zeit in der Schweriner Staatskanzlei von 2013 bis 2017 Bundesfamilienministerin. Davor leitete sie das Familienressort in der Landesregierung in Mecklenburg-Vorpommern. Ihre politische Karriere begann 2004 in der Stadtvertretung der Landeshauptstadt Schwerin.
Quelle: ntv.de, jwu/dpa