Politik

Abstimmung für GroKoSPD verliert 6000 Mitglieder seit Votum

05.04.2018, 15:19 Uhr
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Ende März hatten 457.700 Menschen ein SPD-Parteibuch. (Foto: picture alliance / Bernd Thissen)

Im März stimmt eine Mehrheit der SPD-Mitglieder für den Eintritt in eine Regierung mit der Union. Seitdem haben Tausende ihr Parteibuch wieder abgegeben. Insgesamt spricht die Partei aber von einem positiven Trend.

Die SPD hat nach dem Votum über den erneuten Eintritt in die große Koalition rund 6000 Mitglieder wieder verloren. Die Sozialdemokraten hatte zum Stichtag 31. März insgesamt 457.700 Mitglieder, wie ein Sprecher mitteilte. Am 6. Februar – dem obligatorischen Eintrittstermin, um an dem Koalitionsvotum teilnehmen zu können – hatte die SPD noch exakt 463.723 Mitglieder. Rund 66 Prozent stimmten bei dem Mitgliedervotum für eine erneute Regierungsbildung mit der Union von Kanzlerin Angela Merkel.

Gerade die Jusos und der linke Flügel hatten für ein Nein zur GroKo gekämpft, da sie einen weiteren Profilverlust fürchten. Zudem hatte die SPD-Spitze um den damaligen Parteichef Martin Schulz nach dem Absturz auf 20,5 Prozent bei der Bundestagswahl zunächst den Gang in die Opposition angekündigt. Dann scheiterten aber die Jamaikagespräche von Union, FDP und Grünen. Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier mahnte die SPD daher zu Koalitionsverhandlungen, um eine Neuwahl zu verhindern.

Einige Verfechter der "NoGroKo"-Kampagne warben gezielt für einen Parteieintritt, um mit einem Nein die Koalition zu verhindern. Im Vergleich zu der Zeit des Votums über die große Koalition hat die SPD damit exakt 6023 Mitglieder weniger. In der Partei hieß es dazu, man habe damit gerechnet, dass einige Mitglieder wieder austreten.

Dennoch sei die Mitgliederzahl seit Anfang des Jahres unter dem Strich um fast 15.000 Genossen gestiegen, betonte der Parteisprecher. Damit halte ein positiver Wachstumstrend an: schon 2017 sei die Zahl im Saldo um rund 10.000 SPD-Mitglieder gewachsen. Damit war sie zuletzt wieder vor der CDU mitgliederstärkste Partei Deutschlands.

Quelle: fzö/dpa

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