Neue Corona-Schutzverordnung Sachsen will schneller mehr 2G
02.11.2021, 17:36 Uhr
Kretschmer hatte 2G schon vergangene Woche als "zwingendes Muss" bezeichnet.
(Foto: Robert Michael/dpa-Zentralbild/dpa/Archiv)
Wie erwartet will Sachsen stärker auf das 2G-Modell setzen. Im Kampf gegen die steigenden Corona-Zahlen soll vor allem die Gastronomie nur noch Genesene und Geimpfte einlassen. Auch auf Bundesebene werden ähnliche Überlegungen angestellt.
Angesichts steigender Coronazahlen kommen auf Ungeimpfte in Sachsen stärkere Einschränkungen zu. Die schwarz-rot-grüne Regierung will landesweit in bestimmten Bereiche wie der Innengastronomie die 2G-Regel einführen, wie ein Sprecher des Sozialministeriums in Dresden sagte. Das sehen die Eckpunkte für die neue Coronaschutzverordnung vor, die am Freitag abschließend beraten werden und am Montag in Kraft treten soll. Manche sehen in 2G den Lockdown für Ungeimpfte.
Nur noch Geimpfte und Genesene sollen neben der Innengastronomie Zugang zu Veranstaltungen und Festen in Innenräumen im Kultur- und Freizeitbereich, in Diskotheken und Bars bekommen. Gleiches soll auch für Großveranstaltungen wie Konzerte und Fußballspiele gelten. Auch auf Bundesebene gibt es Überlegungen zu stärkeren Maßnahmen gegen Ungeimpfte.
Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer hatte bereits in der vergangenen Woche erklärt, dass 2G "jetzt zwingendes Muss" sei. Kretschmer selbst befindet sich wegen eines Coronafalls im familiären Umfeld in häuslicher Quarantäne. Während einer Online-Diskussion mit Vertretern wichtiger gesellschaftlicher Gruppen in Sachsen, warnte er am Montag vor Inzidenzen von 1000 und mehr. Die Sieben-Tage-Inzidenz liegt derzeit bei 284,4. Deutschlandweit liegt sie bei 153,7. Noch habe man die Möglichkeit einzugreifen, so der CDU-Politiker.
Bislang galt 2G - Einlass nur für Geimpfte und Genesene - in Sachsen als Optionsmodell. Kinder und Jugendliche sowie Menschen, die aus medizinischen Gründen nicht geimpft werden können, sollen demnach von einer verschärften 2G-Regelung weiter ausgenommen sein. Sachsen ist das erste Bundesland, das 2G für bestimmte Bereiche verpflichtend machen will. In den anderen Bundesländern ist dies lediglich eine Option. In Baden-Württemberg kann 2G im Rahmen des Stufenplans zu Corona-Maßnahmen verpflichtend werden. Die Hürden liegen aber weitaus höher als in Sachsen.
Diskutiert wird nach Ministeriumsangaben auch die Einführung einer FFP2-Maskenpflicht im öffentlichen Nahverkehr. Bislang reicht dort ein medizinischer Mund-Nasen-Schutz. Sachsen ist bei der Corona-Impfquote bundesweites Schlusslicht. Laut Robert-Koch-Institut sind aktuell 59 Prozent der Menschen im Freistaat einmal und 56,8 Prozent zweimal geimpft. Bundesweit sind 66,7 Prozent vollständig geimpft.
Quelle: ntv.de, vpe/AFP