Ex-Präsident legt Finanzen offen Sammelkarten bringen Trump weniger Geld als erhofft
15.04.2023, 14:15 Uhr Artikel anhören
Trump hatte sich jahrelang geweigert, seine Finanzen offenzulegen.
(Foto: AP)
Donald Trump gibt ungern Einblicke in seine Finanzen. Doch für seine erneute Bewerbung als Präsidentschaftskandidat muss er seine Bücher offenlegen. Vor allem Redehonorare und der Verkauf von Sammelkarten spülen Geld in die Kasse des Republikaners. Aber scheinbar nicht so viel, wie erhofft.
Erstmals seit dem Ende seiner Amtszeit hat der ehemalige US-Präsident Donald Trump freiwillig seine Finanzen offengelegt. Wie aus den rund 100 Seiten umfassenden veröffentlichten Unterlagen hervorgeht, gibt er darin die Einnahmen aus seiner digitalen Sammelkartenserie, dem Unternehmen hinter seiner Onlineplattform Truth Social sowie aus Auftritten als Redner an. Der Schritt ist Voraussetzung für Trumps erneute Bewerbung als republikanischer Präsidentschaftskandidat für die Wahl 2024.
Dem Bericht zufolge belaufen sich Trumps Einnahmen allein aus seinen digitalen Sammelkarten auf zwischen 100.000 und einer Million US-Dollar, umgerechnet 90.000 und 900.600 Euro. Auf den Bildern mit einem Stückpreis von 99 Dollar ist der Republikaner in verschiedenen Posen zu sehen, darunter als Cowboy, Astronaut und Kampfpilot. Zudem verdiente Trump laut den Unterlagen mehr als fünf Millionen Dollar, rund 4,5 Millionen Euro, mit Auftritten als Redner.
Der Finanzbericht listet nur Einnahmen im Zeitraum von Januar 2021 bis zum 15. Dezember 2022 auf. Trumps Sammelkarten gingen allerdings erst am 15. Dezember in den Verkauf - inwiefern sie sich also in der Finanzaufstellung widerspiegeln, ist unklar. Nach Angaben der "New York Times" wurden in den ersten 24 Handelsstunden 44.000 Karten verkauft. Der Zeitung zufolge soll Trump intern versichert worden sein, dass seine Sammelkarten-Firma 100 Millionen Dollar Umsatz erzielen könnte. Analysten schätzen den Gesamtumsatz bis Anfang Februar allerdings auf weniger als sechs Millionen Dollar.
Trump hatte sich jahrelang geweigert, seine Finanzen offenzulegen. Der Oberste Gerichtshof der USA hatte im November nach jahrelangem Rechtsstreit den Weg für die Herausgabe von Trumps Steuererklärungen freigemacht. Die Steuerbehörde IRS übergab in der Folge die Unterlagen für die Jahre 2015 bis 2020 an den Steuerpolitik-Ausschuss im Repräsentantenhaus.
Die Unterlagen wurden schließlich nach jahrelangem Rechtsstreit veröffentlicht. Demnach hatte der Republikaner trotz der Angabe von Millionengewinnen oft nur wenig Steuern gezahlt. Von den Steuererklärungen waren allgemein zwar keine sensationellen Enthüllungen erwartet worden. Die Demokraten von US-Präsident Joe Biden erhofften sich aber weitere Details zu Trumps Unternehmen - und insbesondere zu möglichen Interessenkonflikten durch Auslandsgeschäfte.
Quelle: ntv.de, jpe/AFP