Forschung zur Zukunftsmobilität Scheuer beglückt München mit Geld
07.03.2020, 13:14 Uhr
Das neue Forschungszentrum soll in der Metropolregion München entstehen, kündigte Scheuer an.
(Foto: Peter Kneffel/dpa/Archivbild)
Fahren wir in Zukunft noch mit dem eigenen Auto durch die Gegend? Welche Rolle spielt Wasserstoff als Treibstoff? Ein neues Forschungszentrum zur Mobilität soll sich diesen Fragen widmen, wie Verkehrsminister Scheuer nun groß ankündigt.
Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer plant ein Forschungszentrum zur Mobilität der Zukunft in der Region München für 500 Millionen Euro. Dort sollen Antworten darauf gefunden werden, "wie sich Menschen in Zukunft fortbewegen wollen und wie Waren transportiert werden", sagte der CSU-Politiker dem "Münchner Merkur". Zu dem Projekt soll ein Forschungszentrum mit Werkstätten gehören, ein Praxiscampus und mehrere Lehrstühle. Scheuer sprach von einem Volumen von 200 Experten. Mit der Fertigstellung solle nicht erst "in ein paar Jahren" begonnen werden. Er versprach zwar "Tempo", einen konkreten Starttermin nannte er aber nicht.
Nach den Kommunalwahlen in Bayern will Scheuer mit der Landeshauptstadt und dem Ministerpräsidenten Markus Söder über geeignete Grundstücke sprechen. Münchens Oberbürgermeister Dieter Reiter ist bisher noch nicht über das Projekt informiert. "Aber ich gehe mal davon aus, dass man sich in der Landeshauptstadt sehr freuen wird", sagte Scheuer der Zeitung. Das Geld soll aus dem Bundeshaushalt kommen.
In dem Forschungszentrum soll es nach Angaben des Ministers vor allem um die Entwicklung von alternativen Kraftstoffen etwa aus Wasserstoff gehen, um die Stadtentwicklung der Zukunft und um neue Mobilitätskonzepte. "Also zum Beispiel um die Frage, welche Hauptbahnhöfe ertüchtigt werden müssen, damit auch Drohnen und Flugtaxis landen können." Es gehe auch um die Frage, "wie wir Wasserstoffzüge einsetzen können".
Entscheidung auch wegen der IAA
Deutschland sei "das Land der Ideen und der Innovationen", sagte Scheuer dem "Münchner Merkur". "Wir haben viele kreative Köpfe, unglaublich gute Initiativen, Wissenschaftler, Start-ups, die Industrie und den Mittelstand. Jetzt brauchen wir einen großen Wurf, der das alles verbindet mit globaler Strahlkraft und einzigartig in Europa." Das Zentrum solle zu einem "Leuchtturm" aufgebaut werden, "der über Deutschlands Grenzen hinaus strahlt".
Als Gründe für die Standortentscheidung für München nannte Scheuer unter anderem die Automesse IAA. "Die Metropolregion München bietet sich an. Der Zuschlag IAA und damit ein internationales Schaufenster, viele bestehende Einrichtungen im Bereich Mobilität in und um München, Industrie, High-Tech, die Technische Universität, aber auch Herausforderungen des Verkehrs, Herausforderungen bei der Schadstoffbelastung - die Liste der guten Gründe ist lang."
Der Verband der Automobilindustrie hatte am Dienstagabend seine Entscheidung für München als neuen IAA-Standort ab 2021 bekannt gegeben. Die bayerische Landeshauptstadt setzte sich gegen Berlin und Hamburg durch.
Quelle: ntv.de, vpe/AFP