Video zeigt Minister in Uniform Schoigu auf Truppenbesuch in der Südukraine
19.05.2023, 18:40 Uhr Artikel anhören
Vor allem Bilder von Innenräumen verbreitet das russische Verteidigungsministerium über die Agentur TASS.
(Foto: picture alliance/dpa/Russian Defence Ministry)
Bei einem Besuch in der besetzten Region Saporischschja lobt der russische Verteidigungsminister Schoigu die "hohe Effizienz bei der Identifizierung und Zerstörung von militärischem Material und Truppen" der Ukraine. Es war nicht sein erster Besuch nahe der Front.
Russlands Verteidigungsminister Sergej Schoigu hat nach eigenen Angaben einen Kommandoposten in der russisch besetzten südukrainischen Region Saporischschja besucht. In einem vom russischen Verteidigungsministerium veröffentlichten Video ist Schoigu in einer Militäruniform mit hochrangigen Kommandeuren zu sehen. Es ist auch zu sehen, wie der Minister russischen Soldaten Orden überreicht und ihnen für ihren "Dienst am Land" dankt.
Wann und wo genau der Besuch stattfand, wurde nicht mitgeteilt. Auch war das Video unabhängig schwer zu verifizieren, da nach einer kurzen Helikopter-Flugsequenz, während der Schoigu nicht zu sehen ist, lediglich Bilder von dem Verteidigungsminister in geschlossenen und camouflagierten Räumen und Gängen gezeigt werden. Laut dem Ministerium lobte Schoigu das Militär für die "hohe Effizienz bei der Identifizierung und Zerstörung von militärischem Material und Truppen" der Ukraine.
Schoigu hatte Anfang März bereits einen Kommandoposten in der östlichen Region Donezk inspiziert sowie ein Lazarett in Mariupol besucht. Die Region Saporischschja wird von Analysten immer wieder als ein möglicher Schauplatz für die Großoffensive genannt, die Kiew nach eigenen Angaben vorbereitet.
Während die Bilder von Schoigu in der Ukraine veröffentlicht wurden, tobte weiter östlich der Kampf in und um Bachmut weiter. Die ukrainischen Truppen gewannen nach eigener Darstellung bei Gegenangriffen um die Stadt Gelände. "Der Feind setzt seine Sturmangriffe innerhalb der Stadt fort", sagte der Sprecher der ukrainischen Heeresgruppe Ost, Serhij Tscherewatyj, im Staatsfernsehen. Die ukrainischen Einheiten dagegen setzten die russischen Truppen außerhalb der Stadt unter Druck und rückten dort weiter vor.
Medwedew: 117.000 neue Freiwillige und Zeitsoldaten
Die russische Armee soll seit Januar einen Zulauf von rund 117.000 Freiwilligen und Zeitsoldaten erhalten haben. Das teilte Dmitri Medwedew, der stellvertretende Vorsitzende des Nationalen Sicherheitsrates, nach Angaben der Agentur Ria-Nowosti bei einer Sitzung über Rekrutierungs-Maßnahmen mit. "Wir setzen gemeinsam mit ihnen die Arbeit an der Aufstockung der russischen Streitkräfte durch Vertragsbedienstete im Rahmen der diesbezüglichen Anweisungen des Präsidenten fort", sagte er.
Genaue Zahlen über die Stärke und Neuaufstellungen der russischen Armee sind angesichts des Angriffskriegs nur schwer zugänglich. Russland rekrutiert üblicherweise neue Soldaten zweimal jährlich, zuletzt entzogen sich Tausende junge Männer jedoch dem Wehrdienst durch Flucht ins Ausland.
Quelle: ntv.de, mpe/dpa/AFP