327 Quadratkilometer Schoigu berichtet von größeren Eroberungen
27.02.2024, 14:51 Uhr Artikel anhören
Der russische Verteidigungsminister Schoigu liefert Kremlchef Putin die erwünschten Siegesnachrichten.
(Foto: picture alliance/dpa/Pool Sputnik Kremlin/AP)
Nach dem Fall von Awdijiwka sieht der russische Verteidigungsminister Schoigu die Kremltruppen weiter auf dem Vormarsch. Seit Jahresbeginn habe man 327 Quadratkilometer erobert. Täglich verliere die Ukraine an der Front 800 Soldaten. Kiews eigene Angaben sind deutlich niedriger.
Russlands Verteidigungsminister Sergej Schoigu hat von der Eroberung mehrerer Ortschaften im Osten der Ukraine gesprochen. "In der vergangenen Woche wurden die ukrainischen Streitkräfte aus den Ortschaften Pobjeda, Lastotschkyne und Sjewerne vertrieben", sagte er bei einer Sitzung des Ministeriums in Moskau. Die Geländegewinne der russischen Armee seit Jahresbeginn bezifferte er auf 327 Quadratkilometer. Das entspricht etwa der Fläche der Stadt Bremen. Die russischen Angaben ließen sich zunächst nicht unabhängig überprüfen.
Am Montag hatte die ukrainische Armee einen Rückzug auf neue Verteidigungspositionen westlich der von Russland eroberten Industriestadt Awdijiwka eingeräumt. Dem Sprecher der Gruppierung im Südosten, Dmytro Lychowij, zufolge solle die neue Linie entlang der Dörfer Berdytschi, Orliwka und Tonenke verlaufen. Schoigu zeigte sich nach der Erstürmung von Awdijiwka siegesgewiss. Die russischen Truppen verbesserten ihre taktischen Positionen sowohl in dem Raum als auch im Norden der Ukraine nahe der Kreisstadt Kupjansk, sagte der 68-Jährige.
Moskau: Ukrainische Verluste bei 800 Soldaten pro Tag
Täglich verliere die Ukraine seit Jahresbeginn 800 Soldaten, behauptete er. Die ukrainischen Gesamtverluste seit Beginn des Kriegs beliefen sich auf 444.000 Soldaten, sagte er. Unabhängig lassen sich diese Aussagen allerdings nicht überprüfen. Zuletzt hatte der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj die Zahl der eigenen Verluste mit 31.000 angegeben.
Tatsächlich ist das ukrainische Militär in den vergangenen Monaten unter Druck geraten. Während Russland seine Rüstungsproduktion hochgefahren hat, sind die westlichen Waffen- und Munitionslieferungen erlahmt. Die Ukraine kann wegen des anhaltenden Beschusses ihres gesamten Staatsgebiets nur schwer selbst eine großangelegte Rüstungsproduktion aufbauen. Russland hält einschließlich der bereits seit 2014 annektierten Schwarzmeer-Halbinsel Krim derzeit rund ein Fünftel des ukrainischen Staatsgebiets besetzt.
Quelle: ntv.de, mau/dpa