Politik

Verfahren zur Entziehung beendet Schröder ist nicht mehr Ehrenbürger von Hannover

Gerhard Schröder ist nicht bereit, persönliche Konsequenzen aus dem Krieg in der Ukraine zu ziehen.

Gerhard Schröder ist nicht bereit, persönliche Konsequenzen aus dem Krieg in der Ukraine zu ziehen.

(Foto: picture alliance/dpa)

Freunde und Partei wenden sich immer weiter ab von Altkanzler Schröder. Dennoch will der Gaslobbyist nicht mit seinem Freund Putin brechen, der seit drei Wochen einen Angriffskrieg auf die Ukraine führt. Das kostet ihn nun die Ehrenbürgerschaft seiner Heimatstadt.

Der wegen seiner engen Verbindung zu Russlands Präsident Wladimir Putin in der Kritik stehende Altkanzler Gerhard Schröder ist nicht mehr Ehrenbürger von Hannover. Die Verwaltung der Landeshauptstadt teilte mit, ein Schreiben Schröders erhalten zu haben. In dem erkläre dieser, unwiderruflich auf die Ehrenbürgerwürde zu verzichten. Damit sei er ab sofort nicht mehr Ehrenbürger der niedersächsischen Landeshauptstadt.

Einem einstimmig am 3. März vom Verwaltungsausschuss angestoßenes Verfahren zur Entziehung der Ehrenbürgerschaft greift Schröder damit voraus. Schröder hatte sein Schreiben bereits am Dienstag im Netzwerk Linkedin veröffentlicht.

"Mit Blick darauf, dass Gerhard Schröder nicht bereit ist, persönliche Konsequenzen aus dem Krieg in der Ukraine zu ziehen, ist ein Ende seiner Ehrenbürgerschaft konsequent", erklärte Hannovers Oberbürgermeister Belit Onay. Anhaltende geschäftliche Verbindungen zwischen dem Altkanzler und dem "Kriegstreiber" Putin seien mit den Werten der Stadt nicht in Einklang zu bringen.

Er setze sich aber trotz aller entstandenen Irritationen rund um Schröder dafür ein, dessen Verdienste als Kanzler und Hannoveraner nicht herabzuwürdigen, teilte Onay mit. Er begrüße auch, dass Schröder offenbar in Moskau versucht habe, darauf hinzuwirken, dass Putin seinen "verbrecherischen Krieg" beende.

Schröders Vermittlungsbemühungen scheitern

Schröder ist ein langjähriger Freund des russischen Präsidenten Wladimir Putin. Er ist zudem Aufsichtsratschef beim staatlichen russischen Energiekonzern Rosneft. Infolge des Angriffs Russlands auf die Ukraine geriet der Altkanzler immer stärker in die Kritik. Zwar hatte er die Regierung in Moskau aufgefordert, den Krieg schnellstmöglich zu beenden. Von persönlichen Konsequenzen war aber nicht die Rede.

Vergangene Woche sprach Schröder in Moskau mit Putin. Der ukrainische Botschafter in Deutschland, Andrij Melnyk, erklärte die Vermittlungsbemühungen des Altkanzlers jedoch für gescheitert.

Quelle: ntv.de, hny/AFP

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