Auch Haubitzen sollen kommen Schweden will Ukraine 50 Schützenpanzer schicken
19.01.2023, 13:30 Uhr
Schweden plant, 50 Schützenpanzer des Typs CV-90 (hier in Diensten Norwegens) an die Ukraine zu liefern.
(Foto: picture alliance / photothek)
Auch wenn Schweden militärisch international kein Schwergewicht ist, will das Land die Ukraine maßgeblich unterstützen. Laut Ministerpräsident Kristersson sollen 50 Schützenpanzer und Artilleriesysteme sowie Panzerabwehrwaffen geliefert werden. Damit findet eine Abkehr von der bisherigen Politik statt.
Schweden will der Ukraine im Kampf gegen Russland das Artilleriesystem "Archer" zur Verfügung stellen. Dies gehöre zu einem dreiteiligen militärischen Unterstützungspaket für die Ukraine, auf das sich die schwedische Regierung geeinigt habe, sagte Ministerpräsident Ulf Kristersson. Wie viele "Archer"-Haubitzen-Systeme geliefert werden sollen, war zunächst unklar. Daneben plant Schweden den Angaben zufolge, der Ukraine 50 Schützenpanzer vom Typ CV-90 und NLAW-Panzerabwehrwaffen zu schicken.
"Die militärische Unterstützung ist entscheidend", sagte Ministerpräsident Kristersson. Sie könne verändern, wer die Oberhand im Krieg zwischen Russland und der Ukraine in diesem Winter übernimmt.
Schweden rückt mit den geplanten Lieferungen von seiner Haltung ab, keine Waffen an ein Land zu liefern, das sich im Krieg befindet. Die von Kristersson verkündete Entscheidung sieht vor, dass die schwedische Armee Vorbereitungen treffen soll, um das "Archer"-System an die Ukraine zu liefern. Laut Verteidigungsminister Pal Jonson soll die Armee zudem eine Empfehlung abgeben, wie viele der "Archer"-Systeme geliefert werden könnten.
Auch Schweden besitzt "Leopard"-Panzer
Das Artilleriesystem "Archer" besteht aus einer vollautomatischen Haubitze, die auf einem Geländewagen montiert ist. Die Besatzung kann sie in einer gepanzerten Kabine fernsteuern.
Zuletzt hatten Großbritannien und Frankreich Panzerlieferungen an die Ukraine angekündigt. London hat Kiew Kampfpanzer vom Typ Challenger 2 zugesagt, Paris will leichte Kampfpanzer vom Typ AMX-10 RC schicken. Deutschland hat zuletzt zugesagt, "Marder"-Schützenpanzer und Patriot-Flugabwehrraketen an die Ukraine zu liefern. Beim "Leopard"-Kampfpanzer sperrt sich Deutschland hingegen noch. Auch Schweden verfügt über "Leopard"-Panzer und hat laut Jonson im Prinzip nichts gegen Panzer-Lieferungen an die Ukraine. Der "Leopard" sei aber nicht Teil des neuen Hilfspakets.
Quelle: ntv.de, als/AFP