Hilfspaket für 280 Millionen Schweden will Ukraine Luftverteidigungssystem liefern
16.11.2022, 11:12 Uhr
Die Luftverteidigungseinheit der Nationalgarde der Ukraine bei einem Einsatz zur Sicherung des Luftraums in der Region Charkiw.
(Foto: picture alliance / abaca)
Schweden schnürt bereits das neunte Unterstützungspaket für die Ukraine, das üppiger ausfällt als alle zuvor. Mit den neuen Hilfen löst die rechtskonservative Regierung ihr Versprechen ein, dem kriegsgebeutelten Land bessere Waffensysteme zur Verfügung zu stellen.
Schweden will der Ukraine mit einem neuen Unterstützungspaket einschließlich eines Luftverteidigungssystems unter die Arme greifen. Das "Winterpaket" umfasse militärische wie humanitäre Hilfe und sei das bisher größte des Landes an die Ukraine, sagte der neue schwedische Ministerpräsident Ulf Kristersson in Stockholm. Der Konservative hatte bereits in seiner ersten Regierungserklärung versprochen, die Ukraine mit qualifizierteren Waffensystemen auszustatten. Der schwedische Reichstag dürfte dem Paket zeitnah zustimmen.
Der militärische Teil der neuen Hilfen macht nach Regierungsangaben rund drei Milliarden Kronen (280 Millionen Euro) aus, humanitäre Beiträge etwa für Akuthilfe, die Reparatur von ziviler Infrastruktur und Minenräumung insgesamt 720 Millionen Kronen (66 Millionen Euro). Das militärische Paket beinhalte ein Luftabwehrsystem einschließlich Munition sowie Munition für ein weiteres Luftverteidigungssystem, sagte Verteidigungsminister Pål Jonson. Um welchen Typ es sich handelt, wollte er aus Sicherheitsgründen nicht sagen.
Schweden hat der Ukraine bislang mit acht Unterstützungspaketen geholfen. Finanzielle Unterstützung machte darin insgesamt umgerechnet rund 110 Millionen Euro aus, hinzu kommen unter anderem Tausende Panzerabwehrgeschosse und viele andere Waffen. Zu dem Raketeneinschlag in Polen am Dienstag sagte Kristersson, man wisse zurzeit noch zu wenig darüber. "Alle wollen jetzt wissen, was passiert ist, bevor man irgendwelche Schlussfolgerungen zieht", sagte er. Als er am Dienstagabend mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj gesprochen habe, habe dieser dasselbe gesagt - keine voreiligen Schlüsse, ehe man wisse, was geschehen sei.
Russland griff nach eigenen Angaben am Dienstag ausschließlich ukrainisches Territorium an. Die Ziele seien nicht näher als 35 Kilometer von der ukrainischen Grenze zu Polen entfernt gewesen, teilte das Verteidigungsministerium in Moskau der russischen Nachrichtenagentur RIA zufolge mit. Es seien massive Angriffe auf die Energieinfrastruktur der Ukraine geführt worden.
Quelle: ntv.de, lve/dpa