Politik

Hamas spricht von 52 Toten Schwere Luftangriffe im Raum Rafah

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Obwohl die Militärstrategie für einen Einsatz nahe der ägyptischen Grenze noch nicht fertig ist, greift Israels Armee Ziele in Rafah an. Die Hamas zählt dutzende Tote. International steht die Regierung Netanjahu wegen der Flüchtlinge unter Druck.

Die israelische Armee hat nach eigenen Angaben Ziele im Raum Rafah im südlichen Gazastreifen angegriffen. Wie das Militär in der Nacht bekannt gab, sei "eine Serie von Angriffen auf Terrorziele in der Gegend von Schabura im südlichen Gazastreifen" durchgeführt worden. Schabura liegt bei der Stadt Rafah, wo Hunderttausende palästinensische Binnenflüchtlinge Schutz gesucht haben. Die Angriffsserie sei beendet worden, hieß es in der kurzen Mitteilung des israelischen Militärs auf Telegram. Einzelheiten wurden dazu nicht genannt.

Wie die palästinensische Nachrichtenagentur Wafa unter Berufung auf medizinisches Personal in Rafah berichtete, seien bei den schweren israelischen Luftangriffen mindestens 52 Zivilisten sowie weitere Menschen getötet worden. Dutzende weitere Menschen seien zudem verletzt worden, hieß es. Der arabische Fernsehsender Al-Dschasira sprach von mindestens 63 Toten. Bei der Angriffsserie sollen mehrere Häuser und Moscheen im Visier des israelischen Militärs gestanden haben. Al-Dschasira zitierte den Direktor des kuwaitischen Krankenhauses in Rafah, wonach mehr als 20 Menschen in die Klinik gebracht worden seien.

Noch keine Bodentruppen in Rafah

Israel plant eine Militäroffensive auf Rafah, was international für deutliche Kritik sorgt. Nach Angaben von Augenzeugen hatte das israelische Militär bereits zuvor mehrfach Ziele in der Stadt aus der Luft angegriffen. Israelische Bodentruppen waren dort bislang aber nicht im Einsatz.

Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu hatte der Armee des Landes am Freitag den Befehl erteilt, eine Offensive auf Rafah vorzubereiten. "Es ist unmöglich, das Kriegsziel der Eliminierung der Hamas zu erreichen, wenn vier Hamas-Bataillone in Rafah verbleiben", ließ er mitteilen. Die Armee soll deshalb die Evakuierung der Zivilisten in Rafah vorbereiten.

Die Planung für den Einsatz in Rafah sei allerdings noch nicht abgeschlossen, zitierte die "New York Times" israelische Beamte und Analysten. Die Strategie für eine Offensive sei "sehr komplex". Sie werde "wahrscheinlich einige Zeit in Anspruch nehmen" und sei auch bislang nicht Ministerpräsident Benjamin Netanjahu vorgelegt worden.

Quelle: ntv.de, mau/dpa

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