Drohungen gegen Rackete "Sea-Watch"-Kapitänin taucht unter
03.07.2019, 11:48 Uhr
Nach ihrer Freilassung befindet sich die deutsche Kapitänin Carola Rackete erst einmal an einem unbekannten Ort.
(Foto: REUTERS)
Am Samstag wird Carola Rackete in Italien festgenommen, wenig später kommt sie frei. Nun versteckt sich die Kapitänin des Hilfsschiffs "Sea Watch 3" erst einmal an einem unbekannten Ort. Wie ein Sprecher erklärt, sei die 31-Jährige massiv bedroht worden.
Die deutsche Sea-Watch-Kapitänin Carola Rackete befindet sich nach ihrer Freilassung in Italien an einem unbekannten Ort. Aufgrund der zahlreichen Drohungen gegen die 31-Jährige werde ihr Aufenthaltsort nicht bekannt gegeben, teilte der Sprecher der Hilfsorganisation Sea-Watch, Ruben Neugebauer, mit. "Sie wird jetzt erst mal schlafen", so Neugebauer weiter.
Rackete war in der Nacht zum Samstag auf der italienischen Mittelmeerinsel Lampedusa festgenommen und unter Hausarrest gestellt worden, nachdem sie ihr Rettungsschiff mit zuletzt noch 40 Migranten an Bord trotz des Verbots der italienischen Behörden in den Hafen von Lampedusa gesteuert hatte. Dabei stieß die "Sea-Watch 3" gegen ein Schnellboot der Polizei, das das Schiff am Anlegen hindern wollte.
Anschließend stand die Kapitänin aus Kiel unter Hausarrest. Eine italienische Richterin erklärte die Festnahme später für ungültig; am Dienstagabend gab Sea-Watch die Freilassung Racketes bekannt.
Die Saga ist allerdings für Rackete nicht vorbei. Sie muss sich in Italien noch dem Vorwurf der Beihilfe zur illegalen Migration stellen. Dazu soll sie am 9. Juli vernommen werden. Bis dahin müsse sie wohl noch in Italien bleiben, so ihre Anwälte. Italiens Innenminister Matteo Salvini will Rackete so schnell wie möglich des Landes verweisen.
Quelle: ntv.de, kpi/dpa/AFP