Politik

Neuwahl des CSU-Vorsitzenden Seehofer tritt am 19. Januar zurück

Eine offizielle Bewerbung für Seehofers Nachfolge gibt es nicht, die CSU geht aber mehrheitlich davon aus, dass nur Söder infrage kommt.

Eine offizielle Bewerbung für Seehofers Nachfolge gibt es nicht, die CSU geht aber mehrheitlich davon aus, dass nur Söder infrage kommt.

(Foto: dpa)

Noch bis zum 19. Januar wird Seehofer Chef der CSU sein. Dann soll auf einem Sonderparteitag sein Nachfolger gewählt werden. Ob er auch als Innenminister zurücktritt, lässt der 69-Jährige offen.

Bundesinnenminister Horst Seehofer legt sein Amt als CSU-Chef am 19. Januar nieder. Dann soll auf einem Sonderparteitag ein neuer Vorsitzender gewählt werden. "Zu diesem Zeitpunkt werde ich mein Amt als Parteivorsitzender zur Verfügung stellen", teilte der 69-Jährige schriftlich mit. "Das Jahr 2019 soll das Jahr der Erneuerung der CSU sein."

Beim Sonderparteitag werde "die Parteibasis ausreichend Gelegenheit erhalten, darüber zu diskutieren, wie die CSU wieder mehr Vertrauen in der Bevölkerung gewinnen kann". Am 17. Dezember soll eine CSU-Vorstandssitzung zur Vorbereitung des Parteitags stattfinden.

Wie lange er noch Bundesinnenminister bleiben will, ließ Seehofer in der kurzen Erklärung offen. Intern hatte er am vergangenen Sonntag nach dpa-Informationen angekündigt, auch diesen Posten vorzeitig abgeben zu wollen - jedoch keinen konkreten Zeitpunkt genannt. Seehofer selbst wiedersprach diesen Berichten aber.

Eine offizielle Bewerbung für Seehofers Nachfolge als Parteichef gibt es noch nicht. In der CSU geht man aber inzwischen mehrheitlich davon aus, dass nur Ministerpräsident Markus Söder dafür infrage kommt. So forderte der CSU-Bezirksverband Oberpfalz Söder just nach der Rücktrittsankündigung Seehofers zu dessen Nachfolge auf. "Aus meiner Sicht ist es nun wichtig, beide Spitzenfunktionen - Ministerpräsident und Parteichef - wieder zusammenzuführen. Ich würde mir wünschen, dass Markus Söder nun baldmöglichst seine Kandidatur für den Vorsitz erklärt", sagte der Chef des CSU-Bezirksverbandes und bayerische Finanzminister, Albert Füracker.

Parteibasis wollte Rücktritt

Mit seinem Rücktritt vom CSU-Vorsitz beugt sich Seehofer dem massiven Druck aus seiner Partei, der seit dem Absturz bei der Bundestagswahl 2017 immer stärker geworden war und der nach der Pleite bei der Landtagswahl Mitte Oktober nochmals zunahm.

Dass er den Parteivorsitz vorzeitig abgeben will, hatte Seehofer schon bei einem Treffen der engsten CSU-Spitze am Sonntag angekündigt, den Termin aber noch offengelassen. Zuvor hatten ihm die CSU-Bezirksvorsitzenden in teils deutlichen Worten den einhelligen Wunsch der Parteibasis nach einem personellen Neuanfang übermittelt.

Seehofer war 2008 erstmals zum CSU-Vorsitzenden gewählt worden. Von 2008 bis März 2018 war er auch bayerischer Ministerpräsident. Diesen Posten musste er auf Druck seiner Partei dann an Söder abgeben. Er blieb dafür CSU-Chef - und wurde zugleich neuer Bundesinnenminister.

Quelle: ntv.de, ftü/dpa/AFP

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