Politik

Werden zur Rechenschaft gezogen Selenskyi droht russischen Kampfpiloten

"Sie werden zur Rechenschaft gezogen, wie auch immer."

"Sie werden zur Rechenschaft gezogen, wie auch immer."

(Foto: dpa)

Die russische Armee setzt im Angriffskrieg in der Ukraine zunehmend auf Angriffe aus der Luft. Präsident Selenskyj spricht eine eindringliche Warnung an alle Piloten der Invasoren aus. Bereits 100 Kampfflugzeuge sollen bislang abgeschossen worden sein.

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj droht allen Piloten russischer Kampfflugzeuge für ihre Einsätze gegen Ziele in der Ukraine mit persönlicher Verantwortung. "Sie werden zur Rechenschaft gezogen, wie auch immer", sagte er in seiner aktuellen Videobotschaft aus der Nacht. "Heute oder morgen, das ist nicht so wichtig. Wichtig ist, dass es unausweichlich ist."

Als besonderes Beispiel nannte er den Abschuss eines russischen Kampfbombers über der schwer umkämpften Hafenstadt Mariupol. "Und so wird es jedem gehen, der unsere Menschen tötet, friedliche Menschen in unserem friedlichen Land." Den russischen Piloten sei offenbar nicht klar, was für Befehle sie ausführten: "Die Tötung von Zivilisten ist ein Verbrechen." Nach ukrainischer Darstellung sind seit Kriegsbeginn vor knapp vier Wochen bereits rund 100 russische Kampfflugzeuge und Bomber abgeschossen worden.

Der ukrainische Generalstab hatte am Dienstag über eine "erhöhte Aktivität" russischer Flugzeuge berichtet. Das deckte sich mit einem Bericht aus dem Pentagon. Den Angaben zufolge verstärke Russland seine Militäroffensive aus der Luft und zu Wasser. Der Kreml versuche "verzweifelt", seine Kampfdynamik zu erhöhen. Nur wenige Einsätze seien Nahkämpfe, Moskau feuere vor allem Luft-Boden-Raketen auf ukrainische Ziele ab.

Ein Pilot der ukrainischen Luftstreitkräfte hat derweil in einem Interview Einblicke über den Luftkrieg gegeben. So sei die russische Armee bislang nicht in der Lage, die "volle Luftherrschaft" zu erlangen, allerdings würde sie bereits große Teile kontrollieren. Trotz der numerischen Unterlegenheit und alter Systeme würde sich die Ukraine nach Kräften wehren und den russischen Truppen "hohe Verluste" zufügen.

Der Pilot, der "Juice" genannt wird, spricht auch über die Zerstörung im Land. "90 Prozent der Schäden in den Städten stammen von Flugzeugen und Raketen." Weil die russischen Piloten allerdings Angst vor der ukrainischen Luftabwehr hätten, "können sie nicht sorglos fliegen". Für mehr Gegenwehr, auch in der Luft, fordert "Juice" mehr Abwehrraketen und Flugzeuge.

Quelle: ntv.de, tno/dpa

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