Gefahr für andere Länder Selenskyj: Russland nutzt Ukraine nur als Testfeld
22.07.2022, 12:56 Uhr (aktualisiert)
Die Ukraine befindet sich seit fünf Monaten im Krieg.
(Foto: dpa)
Der russische Angriff auf die Ukraine soll laut Präsident Selenskyj nur der Anfang sein. Russland plane, weitere Länder anzugreifen. Die Ukraine sieht sich daher auch als Schutzschild für Europa.
Russland nutzt die Ukraine nach Aussage ihres Präsidenten Wolodymyr Selenskyj als Testfeld für mögliche weitere Angriffe gegen andere europäische Staaten. "Russland testet in der Ukraine alles, was gegen andere europäische Länder eingesetzt werden kann", sagte Selenskyj in seiner Videoansprache. "Es fing mit Gaskriegen an und endete mit einer groß angelegten Invasion, mit Raketenterror und niedergebrannten ukrainischen Städten."
Die Ukraine müsse Russland auch deshalb besiegen, damit andere Länder sicher seien, sagte Selenskyj. "Je schneller dies geschieht, desto weniger Schaden und Leid werden alle europäischen Familien, alle europäischen Länder erfahren."
Der ukrainische Staatschef zeigte sich rund fünf Monate nach Kriegsbeginn zudem erneut dankbar für die aus den USA gelieferten HIMARS-Mehrfachraketenwerfer. Zugleich pochte er auf den Erhalt von Flugabwehrsystemen. Es gebe bereits Absprachen mit internationalen Partnern, doch angesichts der russischen Angriffe seien "eine ganz andere Geschwindigkeit und ein ganz anderes Ausmaß an Schutz" erforderlich, sagte Selenskyj.
Russland kündigte als Reaktion auf die Lieferung westlicher Waffen in die Ukraine eine Ausweitung seines Militäreinsatzes über den Donbass hinaus an. Es gehe künftig auch um die weiter im Westen liegenden Regionen Cherson und Saporischschja sowie "eine Reihe anderer Gebiete", sagte Außenminister Sergej Lawrow russischen Medien.
Friedensgespräche mit der Ukraine hätten "zum jetzigen Zeitpunkt keinen Sinn", sagte Lawrow weiter. Die ersten Gesprächen mit der Ukraine hätten bewiesen, dass Kiew nicht bereit sei, "irgendetwas ernsthaft zu diskutieren".
(Dieser Artikel wurde am Donnerstag, 21. Juli 2022 erstmals veröffentlicht.)
Quelle: ntv.de, mba/dpa