Neue Stellvertreter für Syrskyj Selenskyj baut Militärspitze komplett um
11.02.2024, 00:44 Uhr Artikel anhören
Die neue Armeespitze der Ukraine übernimmt zum zweiten Jahrestag des russischen Angriffs die Führung.
(Foto: via REUTERS)
Altgediente Generäle der ukrainischen Armee bekommen Vorgesetzte aus niedrigeren Dienstgraden: Präsident Selenskyj begründet den Umbau in der Spitze damit, dass neue Technologien die Verluste klein halten sollen. Doch auch drei erfahrene Kampfkommandeure werden befördert.
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat zwei neue Stellvertreter für den Oberbefehlshaber des Militärs ernannt - und dabei einige hochrangige Generäle übergangen. "Stellvertreter von Oberbefehlshaber Syrskyj werden Oberst Wadim Sucharewskyj - sein Gebiet sind autonome Systeme und die Entwicklung des Einsatzes von Drohnen für unsere Soldaten - und Oberst Andrij Lebedenko - sein Gebiet sind Innovationen und die technologische Komponente der Armee und der Kampfsysteme", sagte Selenskyj in seiner täglichen Videoansprache. Damit hat er einer Reihe von Generälen zwei Offiziere niederen Dienstgrads als Vorgesetzte vor die Nase gesetzt.
Selenskyj begründete die Ernennungen mit der Notwendigkeit, neue Technologien beim Militär zu forcieren. Dies diene dazu, die Verluste an der Front zu mindern, sagte der 46-Jährige. Schon nach dem Austausch des Oberkommandierenden hatte Selenskyj einen großangelegten Umbau an der Führungsspitze der Armee angekündigt. Tatsächlich wechselte er auch noch drei Stellvertreter des Generalstabschefs aus. Mit Wolodymyr Horbatjuk, Olexij Schewtschenko und Mychajlo Drapato ernannte er in dem Fall aber drei erfahrene Brigadegeneräle. Erfahrene "Kampfkommandeure dieses Krieges" würden damit neue Aufgaben übernehmen, sagte er.
Bitte um Waffenhilfe an Macron
Selenskyj erwähnte auch die ukrainische Produktion von Waffen und Munition. Bei Besprechungen seien die notwendigen Anweisungen erteilt worden, sagte der Staatschef. Die Ukraine leidet wegen der nur noch spärlich fließenden westlichen Waffenhilfe unter einem zunehmenden Munitionsmangel.
Die Kooperation mit ausländischen Partnern bleibt nach Angaben Selenskyjs für Kiew aber wichtig. Frankreichs Präsident Emmanuel Macron habe er bei einem Telefonat um Waffen der elektronischen Kampfführung, Flugabwehr und Artillerie gebeten, teilte Selenskyj mit.
Quelle: ntv.de, mau/dpa