Geschenke für Kämpfer in Bachmut Selenskyj besucht "heißesten Punkt" der Front
20.12.2022, 13:41 Uhr
Seit Ausbruch des Krieges hat Selenskyj die Ukraine nicht verlassen.
(Foto: picture alliance/dpa/Ukrainian Presidential Press Office/AP)
Überraschend nimmt der ukrainische Präsident Selenskyj eine Stippvisite an der Front vor. Im heftig umkämpften Bachmut ehrt er Soldaten und überreicht Präsente. Es ist sein bislang wohl gefährlichster Truppenbesuch.
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj ist überraschend in die seit Monaten zwischen russischen und ukrainischen Truppen hart umkämpfte ostukrainische Stadt Bachmut gereist. "Er hat die vordersten Positionen besucht, Kämpfer mit Orden und wertvollen Geschenken ausgezeichnet", teilte Selenskyjs Sprecher Serhij Nykyforow dem Staatssender Freedom zufolge mit.
Danach habe der 44-jährige Staatschef die Kleinstadt im Donezker Gebiet wieder verlassen. Selenskyj hatte erst am Vortag Bachmut als den "heißesten Punkt" entlang der über 1300 Kilometer langen Front bezeichnet. Bachmut liegt in Donezk, einer der vier ukrainischen Regionen, die der russische Präsident Wladimir Putin im September für annektiert erklärt hat. Die Regionen werden aber nur zum Teil von russischen Truppen kontrolliert.
Russische Streitkräfte versuchen seit dem Sommer, die Stadt einzunehmen - bisher ohne Erfolg. Zermürbende Kämpfe haben in den vergangenen Monaten zu zahlreichen Verluste auf beiden Seiten geführt. Während russische Truppen Ortschaften und Gebiete am äußeren Rande der Stadt für sich beanspruchen, sollen die Ukrainer die Stadt selbst sowie Teile ihrer Umgebung kontrollieren.
Dem ukrainischen Präsidialamt zufolge ist Bachmut derzeit das Zentrum der Kämpfe an der Front im Osten des Landes - der Besuch gilt als Selenskyjs bisher gefährlichster Frontbesuch. "Der mutigste Präsident der mutigsten Nation", kommentierte der stellvertretende Ministerpräsident, Mychailo Federow, auf Telegram.
Selenskyj hat während des seit fast zehn Monaten andauernden Kriegs mit Russland bereits mehrfach Orte an der Front besucht, darunter Cherson im Süden, das kürzlich von den ukrainischen Streitkräften zurückerobert worden war, sowie die Stadt Slowjansk im Donbass. Im Gegensatz dazu ist Kremlchef Wladimir Putin bislang kein einziges Mal an der Front gewesen.
Quelle: ntv.de, mdi/dpa/AFP