Geheimdienst kündigt Reaktion an Selenskyj dankt Luftabwehr in Kiew
30.05.2023, 00:58 Uhr Artikel anhören
Am hellichten Tage schlagen Trümmer auf Kiews Straßen ein.
(Foto: picture alliance/dpa/AP)
Während der Chef des ukrainischen Militärgeheimdienstes dem Kreml eine prompte Vergeltung für die Luftangriffe auf Kiew verspricht, lobt Präsident Selenskyj die eigenen Verteidigungsfähigkeiten. Die Patriots hätten an einem Tag Hunderte von Menschenleben gerettet.
Nach massiven russischen Angriffen mit Drohnen, Marschflugkörpern und Raketen hat der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj der Flugabwehr des Landes für die Rettung Hunderter Menschenleben gedankt. Es habe zwar einige Einschläge gegeben, aber die meisten Drohnen und Raketen seien abgeschossen worden, sagte Selenskyj in seiner am Abend in Kiew verbreiteten Videobotschaft. "Die Welt muss sehen, dass der Terror verliert."
Es seien mindestens einige Hundert Menschenleben durch die Flugabwehr an einem Tag gerettet worden, sagte er. Die Flugabwehrsysteme vom US-Typ Patriot hätten geholfen, "das Böse" zu zerstören, meinte Selenskyj. Er forderte weitere Hilfe, um die Verteidigung des Landes zu vervollkommnen. "Und natürlich gibt es keine größere Erniedrigung für einen Terrorstaat als den Erfolg unserer Krieger", sagte er. "Es gibt keine Alternative, als die komplette Befreiung unseres Landes." Selenskyj berichtete auch, dass er sich mit der Militärführung getroffen habe, um die Schritte der Großoffensive gegen die russische Invasion zu besprechen.
"Sie werden das sehr bald bereuen"
Der Chef des ukrainischen Militärgeheimdiensts (HUR), Kirylo Budanow, kündigte eine schnelle Reaktion auf die russischen Angriffe auf Kiew an. "All jene, die versucht haben, uns einzuschüchtern, weil sie glaubten, dies würde etwas bewirken, werden dies sehr bald bereuen. Unsere Antwort wird nicht lange auf sich warten lassen", sagte Budanow in einem Video-Statement auf Telegram.
Russland hatte am Montag die massivsten Luftangriffe seit Beginn des Monats geführt. Es gab Dutzende Raketen- und Drohnenangriffe, stundenlangen Luftalarm in der Nacht und zweimal tagsüber sowie massive Explosionen beim Abschuss der Flugobjekte. Am Vormittag hatte die Flugabwehr nach Militärangaben elf Iskander-Raketen abgeschossen. Die Hauptstadt Kiew war in diesem Monat bereits zum 16. Mal von solchen Angriffen betroffen. In einigen Vierteln der Stadt gingen brennende Trümmer abgeschossener Raketen nieder. Noch nie hat es in der Ukraine seit Beginn des russischen Angriffskriegs am 24. Februar vorigen Jahres so viele Angriffe in einem Monat gegeben.
Quelle: ntv.de, mau/dpa