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Litauen treibt Aufnahme voran Selenskyj setzt auf schnellen NATO-Beitritt

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Im Herbst 2022 beantragte Selenskyj einen beschleunigten NATO-Beitritt. Jetzt sieht er Bewegung in diese Richtung.

Im Herbst 2022 beantragte Selenskyj einen beschleunigten NATO-Beitritt. Jetzt sieht er Bewegung in diese Richtung.

(Foto: picture alliance/dpa/AP)

Unter normalen Umständen kann ein Land nur NATO-Mitglied werden, wenn es nicht in internationale Konflikte oder Grenzstreitigkeiten verwickelt ist. Entsprechend reagieren etwa Deutschland und die USA zurückhaltend auf den Beitrittswunsch der Ukraine. Doch das Land bekommt auch Unterstützung für eine schnelle Aufnahme.

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj sieht sein Land trotz des russischen Angriffskriegs auf dem Weg in die NATO. Angesichts neuer Militärhilfe des Westens und der internationalen Unterstützung habe die Ukraine eine gute Woche für ihre "Bewegung Richtung NATO" hinter sich, sagte Selenskyj in seiner am Samstagabend in Kiew verbreiteten Videobotschaft. Das EU-Land Litauen habe in dieser Woche die Notwendigkeit anerkannt, im Juli auf dem Gipfel des Militärbündnisses in der Hauptstadt Vilnius die Ukraine einzuladen, Mitglied der NATO zu werden.

Selenskyjs Streben in die NATO ist nach Kremlangaben in Moskau ein Grund für den russischen Angriffskrieg. Selenskyj hatte im Herbst 2022 einen beschleunigten Beitritt seines Landes zur NATO beantragt. Er setzt auf eine bevorzugte Behandlung für die Ukraine. Die Bundesregierung und die USA hatten sich dazu zurückhaltend geäußert.

Allgemein gilt als Voraussetzung für einen NATO-Beitritt, dass der Beitrittskandidat nicht in internationale Konflikte und Streitigkeiten um Grenzverläufe verwickelt sein darf. Die Ukraine ist am 24. Februar von Russland überfallen worden und verteidigt sich seitdem gegen den Angriffskrieg.

Litauen setzt sich für Einladung ein

Das litauische Parlament hatte in dieser Woche beschlossen, sich beim NATO-Gipfel am 11. und 12. Juli um eine Einladung für die Ukraine zu bemühen. Selenskyj dankte dem baltischen Land für die Unterstützung. Besonders lobte er in seiner Videobotschaft auch die Militärhilfe unter anderem der NATO-Mitglieder Deutschland, Polen, USA, die Waffen und Munition an die Ukraine liefern.

Selenskyj warb einmal mehr auch um Unterstützung von Ländern, die sich anders als der Westen bisher nicht eindeutig distanzieren von Russland. In der Ukraine werde heute für allgemeingültige Werte gekämpft, die allen Völkern nahe seien. "Alle schätzen Sicherheit und Schutz vor Terror", sagte Selenskyj. Kein Volk wolle das, wofür die Besatzer stünden: "russische Konzentrationslager, die Deportation von Kindern, die Vergewaltigung von Frauen und die Brandschatzung von Städten". Je mehr die Welt davon erfahre, desto schneller verliere der Aggressor Russland. Dann kehre Frieden ein.

Quelle: ntv.de, mbo/dpa

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